Abstract
ZusammenfassungEin Hund wurde nach operativer Entfernung von Struvitsteinen aus der Harnblase zur Ernährungsberatung überwiesen. Die Besitzerin wünschte die Beibehaltung selbstgekochter Nahrung, die darauf ausgerichtet sein sollte, das Risiko für das Wiederauftreten von Harnsteinen zu vermindern. Die Überprüfung der bisherigen Ration ergab neben einem ausgeprägten Vitamin-A-Mangel unter anderem erhebliche Mängel in der Versorgung mit Protein, Phosphor und Magnesium. Eine Übersättigung des Harns mit Ammonium, Magnesium und Phosphat, den drei Bestandteilen von Struvit, ist als Ursache der Steinbildung daher unwahrscheinlich. Ein Vitamin-A-Mangel kann durch den fehlenden protektiven Effekt auf die Schleimhaut der Harnwege Harnwegsinfektionen und damit eine Struvitsteinbildung begünstigen. Neben häufigen Ursachen für eine Struvitsteinbildung wie Übersättigung des Harns mit steinbildenden Substanzen oder Harnwegsinfektionen müssen, wie im vorliegenden Fall, auch weniger bekannte Auslöser wie Vitamin-A-Mangel für eine Harnsteinbildung in Betracht gezogen werden. Durch diätetische Maßnahmen kann es in solchen Fällen gelingen, das Wiederauftreten von Harnsteinen zu verhindern.