Affiliation:
1. Gluckallee 3, 14612 Falkensee, Deutschland
2. Hochschule Neubrandenburg, Fachbereich Landschaftswissenschaften und Geomatik, Brodaer Straße 2, 17033 Neubrandenburg, Deutschland
3. KCW GmbH, Bernburger Straße 27, 10963 Berlin, Deutschland
Abstract
Kurzfassung
In der Wissensgesellschaft differenziert sich die Raumstruktur in eine Vielzahl von Raumtypen aus; auch der ländliche Raum stellt sich nicht als ein homogenes Gebilde dar. Die „reflexive Moderne“ der Wissensgesellschaft scheint keinen Determinismus in Bezug auf räumliche Entwicklungsunterschiede zu kennen, sondern den Menschen Spielräume für eine Aneignung und Inwertsetzung unterschiedlicher Räume zu öffnen. Diese erweiterten Gestaltungsmöglichkeiten könnten auch in dem bisher als zurückbleibend eingeschätzten ländlichen Raum neue Entwicklungsimpulse auslösen. Zur Überprüfung dieser Annahmen wird in diesem Beitrag aus einem theoretischen Blickwinkel gefragt, wie die kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und technischen Dimensionen der Wissensgesellschaft mit dem Raum interagieren und welche Herausforderungen sowie Strategien sich daraus für den ländlichen Raum ergeben können. Die empirische Überprüfung stützt sich auf Ergebnisse einer Arbeitsgruppe der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) zur Wissensgesellschaft in ländlich-peripheren Regionen sowie ergänzend auf weitere quantitative und qualitative Studien zum Thema. Aus diesen Untersuchungen geht hervor, dass sich in vielen, wenn auch nicht in allen Regionen neuartige wissensgesellschaftlich geprägte Lebenskulturen in Abgrenzung zu städtischen Lebensmodellen entfalten. Sie belegen eine neue Attraktivität des ländlichen Raumes, die sich auch in wissensbasierten Projekten der Kultur, Bildung, Daseinsvorsorge und des unternehmerischen Engagements niederschlägt. Beispiele finden sich besonders in wirtschaftlich wettbewerbsfähigen Regionen, aber auch in den peripheren Regionen, die unter Bevölkerungsverlusten leiden. Es bleibt weiteren Untersuchungen vorbehalten zu eruieren, wie diese Ansätze von öffentlichen Akteuren strategisch genutzt werden können, um den wissensgesellschaftlichen Wandel voranzutreiben. Sie können helfen, in erfolgreichen Regionen gesammelte Erfahrungen für eine politische und planerische Unterstützung peripherer Städte und Regionen im ländlichen Raum zu nutzen.
Subject
Geography, Planning and Development
Cited by
16 articles.
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