Es gehört zu den Denkgewohnheiten der bundesrepublikanischen Ideengeschichte, die Begriffskombination Frankfurt & Soziologie zuerst und immerzu mit der Frankfurter Schule Horkheimers und Adornos in Verbindung zu bringen. Lässt sich in dieser Verengung schon mit Blick auf die Frankfurter Nachkriegssoziologie nicht das Ergebnis einer gegenstandsgerechten Analyse erkennen, sondern das Prinzip der «Registraturmappe», die Ordnung, nicht aber Zusammenhang stiftet, ist ihr die Frankfurter Soziologie der Zwischenkriegszeit vollends aus dem Blick geraten, jene Phase, als Frankfurt «zur unbestrittenen Nachfolgerin Heidelbergs als dem Zentrum der deutschen Soziologie» wurde.