Affiliation:
1. MVZ Klinikum Esslingen GmbH, Fachbereich Strahlentherapie und Radioonkologie, Esslingen
2. Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Ulm
Abstract
ZusammenfassungBei der Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms wurden in letzter Zeit deutliche Fortschritte erzielt. Zusätzlich zur Androgendeprivation stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, wie gegen den Androgenrezeptor gerichtete Therapien und die Taxan-basierte Chemotherapie. Nach wie vor wird diskutiert, ob oligometastasierte Patienten primär nur systemisch behandelt werden sollten, ober ob sie von einer zusätzlichen Lokaltherapie des Primärtumors profitieren. Bis Mitte 2018 gab es keine evidenzbasierte Empfehlung, bei neu diagnostiziertem Prostatakarzinom mit Fernmetastasen eine lokale Bestrahlung der Prostata durchzuführen. Diese konnte als Einzelfallentscheidung aufgrund der Daten retrospektiver Serien indiziert werden. Dementsprechend gab es hierzu keine Empfehlungen in den Leitlinien. Durch die 2018 /19 publizierten Daten der STAMPEDE- und der HORRAD-Studie ist die Indikation zu einer lokalen Bestrahlung des Primärtumors beim oligometastasierten Prostatakarzinom mit weniger als 4 Knochenmetastasen nun klar belegt. Die folgende Übersicht fasst die Daten der beiden Studien zusammen, bewertet diese und gibt eine Empfehlung für den Einsatz der lokalen Strahlentherapie der Prostata in der oligometastasierten Situation.