Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Deutschland
2. Medizinische Klinik und Polikinik I, Universitätsklinikum Bonn, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Regelmäßige proktologische Untersuchungen sind bei HIV+-Patienten aufgrund häufiger anorektaler Erkrankungen erforderlich. Insbesondere HPV-assoziierte Läsionen wie Condylomata acuminata (C. ac.) und anale Dysplasien (AIN) werden sowohl mit operativen Verfahren als auch mit topischer Therapie behandelt.
Ziel der Arbeit Es sollte untersucht werden, ob sich chirurgische Abtragung und topische Therapie mit Imiquimod bez. Heilungsraten und Outcome bei HPV-assoziierten analen Läsionen unterscheiden und ob ein synergistischer Effekt vorliegt.
Material und Methoden Es wurden bei 97 HIV+-Patienten alle proktologischen Untersuchungen und Therapiemaßnahmen über einen Zeitraum von 10 Jahren (11/2004 – 11/2015) retrospektiv untersucht. Insbesondere wurden Diagnose und Therapie von HPV-assoziierten analen Läsionen mit klinischem Outcome nach chirurgischer Abtragung und topischer Therapie mit Imiquimod analysiert.
Ergebnisse Bei 53/97 (54%) HIV+-Patienten wurden HPV-assoziierte anale Läsionen festgestellt. Das mittlere Patientenalter betrug 41,0 ± 11,6 Jahre. Die HIV-Erkrankung war bei ca. der Hälfte der Patienten unter cART gut eingestellt (52 Patienten mit Viruslast < 40 Kopien [53,6%]). Im Verlauf wurden bei 7/53 Patienten mit C. ac. auch Low-Grade- und bei 18/53 Patienten High-Grade-AINs diagnostiziert. Eine vollständige Remission von C. ac. bzw. AIN nach einer Behandlung von 4 Wochen wurde als Erfolg gewertet. Die Erfolgsquote lag bei der Behandlung von C. ac. mit Imiquimod bei 5/25 (20,0%) vs. OP* 30/57 (52,6%, Mann-Whitney-U-Test p < 0,05) vs. OP+Imiquimod bei 7/15 (46,7%). Die Erfolgsquote lag bei der Behandlung von AIN mit Imiquimod bei 4/24 (16,7%) vs. OP* bei 47/83 (56,7%, Mann-Whitney-U-Test p < 0,05) vs. OP+Imiquimod bei 9/21 (42,8%). Es traten bei 7/92 Eingriffen chirurgische Komplikationen auf, davon 4 geringgradige und 2 signifikante Blutungen sowie eine Analvenenthrombose. Bei Imiquimod-Behandlung wurden lediglich einzelne Hautirritationen dokumentiert.
Diskussion Eine operative Erstbehandlung von HPV-assoziierten analen Läsionen bei HIV+-Patienten ist einer topischen Therapie mit Imiquimod im Kurzzeitverlauf überlegen. Ein synergistischer Effekt konnte nicht festgestellt werden. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse unserer Studie empfehlen wir die operative Abtragung der HPV-assoziierten Läsionen bei HIV+-Patienten.
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