Affiliation:
1. Abteilung für Plastische Chirurgie, Handchirurgie und Schwerbrandverletzte, Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum, Deutschland
Abstract
Was ist neu?
Prognoseeinschätzung Bei Brandverletzten sollte rechtzeitig
überprüft werden, ob eine Indikation zur Verlegung in ein Schwerbrandverletztenzentrum
vorliegt, um die Behandlung nicht zu verzögern. Die Einschätzung des Verbrennungsausmaßes
(VKOF) kann entweder über die Neuner-Regel nach Wallace oder über die Handflächenregel
bestimmt werden.
Flüssigkeitssubstitution Im Verlauf muss die initiale
Flüssigkeitstherapie immer wieder reevaluiert und angepasst werden, um eine Überwässerung oder
auch zu geringe Substitution zu vermeiden.
Die Brandverletzung und die verschiedenen Verbrennungsgrade
Oberflächliche Verbrennungen (erst- und IIa-gradig) können narbenfrei abheilen. Ab einer
IIb-gradigen Verletzung sollte eine operative Therapie oder die Behandlung mittels spezieller
Wundauflagen erwogen werden. Die Verbrennungswunde kann nach Jackson in 3 Zonen eingeteilt
werden. In der Stasezone kann es zum sogenannten „Nachbrennen“ der Wunde kommen. Bei größeren
Wunden gilt, die Verbrennungstiefe in den Tagen nach dem Unfall zu reevaluieren.
Therapie der Verbrennungswunden Bei aufliegendem
Verbrennungsschorf oder nekrotischem Gewebe sollte eine Nekrektomie durchgeführt werden:
enzymatisch mittels Nexobrid: selektive Entfernung des Eschars, tangential mittels
Weck-Messer: schichtweise Entfernung des Gewebes bis zum vitalen Wundgrund, epifaszial mittels
Monopolar oder Skalpell: Resektion des gesamten Gewebes bis auf die Muskelfaszie. Neben
diversen Wundauflagen gibt es einige Möglichkeiten zur definitiven autologen
Hautrekonstruktion: Spalthaut, Vollhaut, Meeks, kultivierte Keratinozyten.