Therapie des kongenitalen ulnaren Impingement-Syndroms durch dekomprimierende Korrekturosteotomie des distalen Radius – klinische Ergebnisse

Author:

Machac PetrORCID,Schandl René1,Wolters Roman1,Krimmer Hermann1

Affiliation:

1. Zentrum für Hand- und Fusschirurgie, Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg, Germany

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund 2016 wurde die dekomprimierende Radiuskorrekturosteotomie zur Behandlung des schmerzhaften Impingement-Syndroms des distalen Radioulnaren Gelenks (DRUG) erstmals beschrieben. Die Vorstellung der betroffenen Patienten erfolgt wegen belastungsabhängigen Schmerzen im DRUG, wobei bei der klinischen Untersuchung ein positiver Kompressionstest im DRUG richtungsweisend ist. Die Diagnose wird durch den radiologischen Nachweis einer Ulna minus-Varianz mit Deformierung der Incisura ulnaris bestätigt. Genese dieser Inkongruenz im DRUG kann entweder kongenital, posttraumatisch oder iatrogen sein. Durch die Radiuskorrektur wird ein Remodelling im DRUG erreicht und gleichzeitig resultiert durch Entspannung der distalen Membrana interossea (DIOM) eine Druckreduktion. Diese Studie widmet sich der Auswertung der bisher durchgeführten Operationen in unserem Zentrum bei ausschließlich kongenitaler Ursache. Patienten und Methoden Die Verbesserung der Kongruenz der Gelenkflächen des DRUG wird durch Radiusverkürzung und Änderung der Neigung der Sigmoid notch mittels closed wedge Osteotomie erzielt. Die Entspannung der Membrana interossea erfolgt durch ulnare Translation des Radiusschaftes. Das Patientengut beinhaltet nur Patientinnen und Patienten mit angeborener Inkongruenz im DRUG. Zur Auswertung der Ergebnisse benutzten wir die visuelle Analogskala (VAS), prä- und postoperative Messung des Bewegungsumfanges (ROM) in der sagittalen und transversalen Ebene, Kraftmessung und den Wrist Score nach Krimmer. Ergebnisse Im Verlauf von 11 Jahren fanden 45 Operationen an 38 Patienten mit unserer Methode statt, davon bei 17 auf der rechten, bei 14 auf der linken Seite und 7 Patienten operierten wir bilateral. Bei radiologisch bilateral nachgewiesener Inkongruenz wurde nur die symptomatische Seite operiert. Die statistische Evaluation zeigte in der VAS postoperativ eine signifikante Schmerzlinderung von 7,2 auf 2 (p<0,001). Durch die Osteotomie wurde keine signifikante Änderung des Bewegungsausmaßes verursacht (p=0,812). Der Wrist Score nach Krimmer erbrachte in fast 90% der Fälle ein gutes bis sehr gutes Ergebnis. Schlussfolgerung Bei korrekter Indikationsstellung und Operationstechnik führt diese Methode zur Verbesserung der Funktionalität und Lebensqualität der Patienten. Der präventive Aspekt mit Vermeidung degenerativer Prozesse bleibt weiteren Studien vorbehalten. Diese Operation gilt als sichere Methode und lässt den Weg für alternative Maßnahmen offen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

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