Affiliation:
1. Klinik für Uveitis, Berner Augenklinik am Lindenhofspital, Universität Bern, Schweiz
2. Augenklinik, Universitätsspital Basel, Schweiz
Abstract
ZusammenfassungDie breite Differenzialdiagnose der akuten posterioren und Panuveitis, die meist jüngere Individuen und in mehr als der Hälfte beide Augen betrifft, macht die rasche diagnostische Einordnung und die therapeutische Entscheidung wegen ihrer erheblichen Konsequenzen für den weiteren Verlauf zu kritischen Schritten. Das Risiko eines bleibenden Visusverlustes infolge eines verzögerten Therapiebeginns ist dabei ebenso bedeutsam wie das Einleiten einer nicht genügend wirksamen Therapie. Klinische Präsentation (anatomische Lokalisation und Entzündungstyp), Verlauf und sekundär das Ansprechen auf die Akuttherapie lassen eine erste diagnostische Eingrenzung zu, wobei eine infektiöse Ätiologie in bis zu einem Drittel der Fälle vorliegt. Die häufigste akute posteriore Uveitis bei immunkompetenten Patienten ist eine akute virale Netzhautnekrose. Diese lässt sich oft klinisch nicht sicher von einer Behçet-Uveitis unterscheiden, solange keine systemischen Manifestationen vorliegen. Bis zur definitiven diagnostischen Einordnung muss deshalb bei makulabedrohender Erkrankung spätestens 24 Stunden nach Beginn einer antiviralen und antiparasitären Akuttherapie eine hochdosierte Steroidtherapie begonnen werden. Den therapeutischen Konsequenzen der Fehleinschätzung der Erkrankung stehen prognostische Überlegungen gegenüber, die ein aggressives Vorgehen gerade bei akuten posterioren Uveitiden rechtfertigen: Jede Verzögerung des Therapiebeginns vermehrt die infektiöse und entzündliche Gewebsschädigung, erhöht das Risiko einer Affektion des Partnerauges und anderer Organe, wohingegen der Einsatz höherer Steroiddosen, Immunsuppressiva und Biologika zu unkontrollierter Erregerproliferation und zu Rezidiven führen kann.
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