Affiliation:
1. UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall-
& Plastische Chirurgie Abteilung für Plastische und
Handchirurgie Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden,
Dresden, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die Finanzierung von Forschungsprojekten im Fachbereich der
Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie wird zunehmend
durch Industrieunternehmen übernommen. Zielsetzung dieser Arbeit ist es,
randomisierte klinische Studien (RCTs) von führenden internationalen
Journalen für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische
Chirurgie zu untersuchen. Hierbei wurden die Kenndaten und die jeweils
zugrundeliegenden Studienergebnisse in Abhängigkeit zur Finanzierung
untersucht.
Material und Methoden Es erfolgte eine Auswertung der Kenndaten sowie der
Finanzierung von RCTs international führender plastisch-chirurgischer
Journale im Zeitraum Januar 2010 bis Januar 2022. Eine Kategorisierung wurde
zudem nach thematischen Schwerpunkten und den Ergebnissen im Hinblick auf
bestehende Finanzierungen durchgeführt.
Ergebnisse Insgesamt flossen die Daten von 381 RCTs in die Auswertung ein.
Von diesen waren 68,5% aus einer universitären Einrichtung
(n=261). Ein Großteil der Studien enthielt keine Angaben
über die zugrundeliegende Mittelherkunft. 26% der ausgewerteten
Forschungsstudien wurden durch Finanzmittel der Industrie gesponsort
(n=98) und in 9,7% durch die jeweilige
Universität/den Staat (n=37) (p<0,05,
95%-Konfidenzintervall). Der thematische Schwerpunkt der
durchgeführten Studien in privaten Praxen war Ästhetik
(n=32). Insgesamt wurden zum Thema der Ästhetik 28%
(n=153) der RCTs von der Industrie/private Träger vs.
9% Universität/Staat finanziert. Zum Thema
Rekonstruktion/Verbrennung/Handchirurgie wurden 9,2% der
Studien von der Industrie/privaten Trägern und 7,5% von
Universität/Staat finanziert. Die Finanzierung der Forschung
universitärer Einrichtungen wurde in 25% aus Mitteln der
Industrie beglichen (n=64). Von diesen industriegesponserten Studien
waren 73% (n=71) der Studienergebnisse konklusiv
produktfreundlich (p<0,05, 95%-Konfidenzintervall) und hatten
den thematischen Schwerpunkt der therapeutisch-medikamentösen
Anwendung/Produktanwendung (n=50, 75%).
Schlussfolgerung Bei der Finanzierung medizinischer Studien
übernehmen Industrie und private Träger sowohl im Bereich der
Rekonstruktion als auch der Ästhetik eine führende Rolle,
dennoch wird der größere Teil der Studien bisher nicht durch
diese finanziert. Erfolgte die Finanzierung jedoch durch Industrieunternehmen,
konnte signifikant ein positives Studienergebnis verzeichnet werden. Aktuell
wird der Themenbereich der Ästhetik durch die Industrie häufiger
finanziert als die Themenbereiche in der Rekonstruktion, Verbrennungs- und
Handchirurgie.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery