Arbeitsbelastungen und Rehabilitationsbedarf bei älteren Erwerbstätigen mit und ohne Migrationshintergrund – Ergebnisse der lidA Kohortenstudie

Author:

Schönfeld Simone1ORCID,Schröder Chloé Charlotte2,Prel Jean-Baptist du2,Razum Oliver1,Breckenkamp Jürgen1

Affiliation:

1. Universität Bielefeld Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Arbeitsgruppe 3: Epidemiologie & International Public Health, Bielefeld, Deutschland

2. Bergische Universität Wuppertal, Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik, Wuppertal, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Der Bedarf an medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen wird zukünftig durch die Erhöhung des Rentenalters und den demographischen Wandel steigen. Der Bedarf wird u. A. durch das Maß an Arbeitsbelastungen bestimmt. Ziel ist es zu untersuchen, ob Erwerbstätige mit Migrationshintergrund (EmM) häufiger hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt sind und häufiger einen hohen Bedarf als Erwerbstätige ohne Migrationshintergrund (EoM) haben. Ebenso wird geprüft, ob sich ein möglicherweise höherer Bedarf bei EmM durch höhere Arbeitsbelastungen erklären lässt. Methodik Die lidA-Studie ist eine deutschlandweite, prospektive Kohortenstudie zu Arbeit, Alter, Gesundheit und Erwerbsteilhabe. 4724 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (2443 weiblich, 2281 männlich) der Geburtsjahrgänge 1959 und 1965 wurden computergestützt persönlich befragt. Daten der ersten Studienwelle (2011) wurden mittels multipler logistischer Regressionsanalysen, adjustiert für soziodemographische Faktoren (Alter, Geschlecht, Bildung und Haushaltsäquivalenzeinkommen), analysiert. Der Einfluss des Migrationshintergrundes, der Staatsangehörigkeit und hoher Arbeitsbelastungen auf den medizinischen Rehabilitationsbedarf wurde geschätzt. Ergebnisse Besonders betroffen von hohen Arbeitsbelastungen sind in dieser Stichprobe EmM der 1. Generation in Vergleich zu EoM. Die subjektiv erlebten Arbeitsbelastungen bei EoM und EmM der 2. Generation liegen auf einem vergleichbaren Niveau. Zwischen den EmM mit deutscher und ausländischer Staatsangehörigkeit finden sich dagegen keine Unterschiede. Ein höherer Rehabilitationsbedarf zeigt sich nach Adjustierung für soziodemographische und arbeitsbelastungsbezogene Faktoren für die EmM der 1. Generation (nicht signifikant) im Vergleich zu EoM und EmM der 2. Generation, nicht aber für EmM mit ausländischer im Vergleich zu EmM mit deutscher Staatsangehörigkeit. Schlussfolgerungen EmM der 1. Generation sind häufiger hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt und weisen häufiger einen hohen Rehabilitationsbedarf auf als EoM und EmM der 2. Generation. Der Migrationshintergrund selbst ist keine Determinante für einen erhöhten Rehabilitationsbedarf. Der höhere Rehabilitationsbedarf lässt sich vielmehr durch die bei EmM der 1. Generation häufiger anzutreffenden arbeitsbedingten Belastungen sowie soziodemografische Merkmale erklären. Differenzierte Betrachtungen der Untergruppen von EmM sind wichtig, um besondere Bedarfe zu erkennen und eine Unterversorgung (z. B. bedingt durch Zugangsbarrieren) zu vermeiden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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