Vorläufige und endgültige Leichenschau und Todesbescheinigung im Rettungsdienst in Deutschland – uneinheitliche Prozessabläufe und mangelnde Standards

Author:

Nohl André1234ORCID,Ondruschka Benjamin5,Afflerbach Christian26,Lurz Christian2,Sarangi Frank7,Zeiger Sascha138,Weichert Veronika349,Brune Bastian410,Dudda Marcel34910

Affiliation:

1. Zentrum für Notfallmedizin, BG Klinikum Duisburg, Duisburg, Germany

2. Stabsstelle Rettungsdienst, Feuerwehr Oberhausen, Oberhausen, Germany

3. Christoph 9, Luftrettungszentrum, Duisburg, Germany

4. Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany

5. Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany

6. Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Evangelisches Krankenhaus Oberhausen, Oberhausen, Germany

7. Medizinrecht, Kanzlei am Ärztehaus, Köln, Germany

8. Rettungsdienst, Feuerwehr Duisburg, Duisburg, Germany

9. Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, BG Klinikum Duisburg, Duisburg, Germany

10. Rettungsdienst, Feuerwehr Essen, Essen, Germany

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Uneinheitliche Regelungen und Gesetze bzgl. medizinischer Untersuchungen und Prozesse können zu Missverständnissen und fehlerhaften, vermeidbaren Abläufen führen. Mit dieser Studie möchten wir die Heterogenität der einzelnen Prozesse bei der vorläufigen und endgültigen Leichenschau und Todesbescheinigung im deutschen Rettungsdienst evaluieren. Methoden An 212 Ärztliche Leiter Rettungsdienst in Deutschland wurde eine E-Mail mit einem Umfragelink versendet. Die Fragen konnten online beantwortet werden. Ergebnisse Die Rücklaufquote betrug 47%. Die Existenz geregelter Verfahrensanweisungen bejahen 58% der Teilnehmer. Eine vorläufige Todesbescheinigung ist bei 64% zulässig, eine vorläufige Leichenschau in 45% der Fälle. 19,4% der Notärztinnen und Notärzte werden regelmäßig zur Durchführung der endgültigen Leichenschau verpflichtet. 41% der Teilnehmer empfinden das Notarzt-Einsatzprotokoll als ausreichende Dokumentationsform. 45% der Teilnehmer bewerten die für ihr Bundesland geltende gesetzliche Bestimmung als ausreichend detailliert. Rückfragen und Beschwerden treten auf, insbesondere wenn ÄLRD der Meinung sind, dass die landesspezifischen Bestimmungen nicht ausreichend sind (p<0,001). Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigen heterogene Prozessabläufe in Deutschland im Rahmen der obligaten ärztlichen Tätigkeit Leichenschau. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer bewerten die vorliegenden gesetzlichen Bestimmungen als unzureichend. In der Folge kommt es nicht selten zu Rückfragen und Beschwerden, v. a. aber zu Unsicherheiten im Praxisalltag. Eine einheitliche Gesetzgebung und klare Prozessabläufe sind aufgrund unserer Ergebnisse wünschenswert.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

Reference20 articles.

1. Ärztliche Leichenschau in Deutschland;R Dettmeyer;Rechtsmedizin,2009

2. Einfach und praktisch: Feststellung des Todes;C Falck;Notf. Rettungsmedizin,2021

3. „Mit Dem Leben Nicht Vereinbare Verletzung“– Ein Sicheres Todeszeichen;C Buschmann;Rettungsdienst,2013

4. Todesfeststellung Und Leichenschau Im Rettungsdienst;B Ondruschka;Notfallmedizin Up2date,2019

5. Ärztliche Leichenschau und Todesbescheinigung Burkhard Madea;R Dettmeyer;Dtsch. Ärztebl,2003

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