Änderungen bei der Verordnung oraler Antikoagulation in Hausarztpraxen nach Einführung der direkten oralen Antikoagulanzien

Author:

Bleckwenn Markus1,Schumacher Nadine2,Puth Marie-Therese3,Just Johannes Maximilian2,Weckbecker Klaus2

Affiliation:

1. Selbstständige Abteilung für Allgemeinmedizin, Medizinische Fakultät, Universität Leipzig, Germany

2. Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Universität Witten/Herdecke Department für Humanmedizin, Witten, Germany

3. Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie (IMBIE), Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Seit 2011 erweitern die nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoa-gulanzien (NOAK) das Spektrum der Antikoagulation. Zunächst war die Zulassung der NOAK auf die Prophylaxe von postoperativen Thrombosen beschränkt, im Verlauf wurde das Spektrum auf die Therapie von Thrombosen und Embolien sowie zur Antikoagulation bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern erweitert. In dieser Studie sollte untersucht werden, wie sich die Zulassung der NOAK auf das Verordnungsverhalten der Hausärzte in den ersten Jahren der Zulassung ausgewirkt hat. Methodik In einer retrospektiven Längsschnittuntersuchung wurden die Verordnungen von Antikoagulanzien zwischen 2012 und 2017 in 3 Hausarztpraxen im Raum Bonn analysiert. Dabei wurden alle Patienten in die Studie eingeschlossen, bei denen mindestens eine Verordnung eines NOAK oder eines Vitamin-K-Antagonisten (VKA) in diesem Untersuchungszeitraum im Verwaltungssystem der Praxen dokumentiert war. Ergebnisse Insgesamt wurden Akten von n=579 Patienten ausgewertet (47% weib-lich; Alter im Mittel 75 Jahre). Davon nahmen 47% ein VKA und 40% ein NOAK (59% Rivaroxaban, 29% Apixaban, 9% Dabigatran und 3% Edoxaban) ein. Im Unter-suchungszeitraum nahm der Anteil von VKA-Verordnungen von 45% auf 14% ab und der Anteil der NOAK von 28% auf 87% zu. Bei 12% der Patienten kam es zu einem Wechsel der Antikoagulation. Dabei war der Wechsel von einem VKA auf ein NOAK (70%) am häufigsten. Schlussfolgerung Nach der Marktzulassung nahm der Anteil an NOAK bei den Erstverordnungen kontinuierlich zu. Dieser Trend ist auch in anderen europäischen Studien erkennbar. Die VKA werden vor allem Patienten mit einer stabilen oralen Antikoagulation verordnet. Ein Wechsel der Antikoagulation wird, wie in den Leitlinien empfohlen, vor allem bei Problemen unter der Therapie durchgeführt. Sollte der Trend bei der Verordnung von Antikoagulantien anhalten, werden mittelfristig VKA nur bei langjährig stabil eingestellten Patienten und bei Patienten mit künstlichen Herzklappen verordnet werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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