Affiliation:
1. Abteilung für Psychotherapieforschung, Justus Liebig
Universität Giessen
2. Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie,
Universität Greifswald
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, inwiefern sich
die therapeutische Beziehung durch die COVID-19-bedingte Umstellung von
Präsenz- auf Video-Therapie verändert hat.
Methode Es wurden halb-strukturierte Interviews mit 21
Psychotherapeut*innen durchgeführt, die ihre Therapien im Zuge
der Pandemie von Präsenz- auf Videotherapie-Sitzungen umgestellt hatten.
Die Interviews wurden anschließend transkribiert und im Rahmen einer
qualitativen Analyse ausgewertet.
Ergebnisse Mehr als die Hälfte der Therapeut*innen
berichteten, dass die therapeutische Beziehung zu ihren Patient*innen
weiterhin stabil blieb. Dennoch beschreibt ein Großteil der
Therapeut*innen Unsicherheiten im Umgang mit nonverbalen Signalen und
mit der Distanz zu den Patient*innen. Es wird sowohl eine Verbesserung,
als auch eine Verschlechterung der therapeutischen Beziehung wahrgenommen.
Diskussion Die Stabilität der therapeutischen Beziehung kann vor
allem auf den vorherigen Präsenzkontakt zurückgeführt
werden. Die geäußerten Unsicherheiten könnten als
Risikofaktoren für die therapeutische Beziehung gedeutet werden. Obwohl
die Stichprobe nur einen kleinen Teil praktizierender Therapeut*innen
repräsentiert, stellen die Erkenntnisse aus dieser Studie einen
wichtigen Beitrag für unser Verständnis davon dar, wie sich
Psychotherapie durch die COVID-19-Pandemie verändert hat.
Schlussfolgerung Die Qualität der therapeutischen Beziehung wurde
von der überwiegenden Mehrzahl der Therapeut*innen trotz des
Wechsels von Präsenz- auf Video-Therapie als stabil beschrieben.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology
Cited by
1 articles.
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