Affiliation:
1. Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Helios St. Anna-Klinik, Duisburg-Huckingen
2. Universitätsklinik Plastische Chirurgie und Handchirurgie,
Schwerbrandverletztenzentrum, Sarkomzentrum, BG Universitätsklinikum
Bergmannsheil Bochum
Abstract
ZusammenfassungDas Plattenepithelkarzinom ist das häufigste Malignom im Bereich der Mundhöhle,
des Pharynx und des Larynx. Auch im Zeitalter modernster medikamentöser
Behandlungsverfahren ist und bleibt derzeit die radikale Resektion dieser
Tumoren der therapeutische Goldstandard. Der mit der Operation verbundene
Verlust anatomischer Strukturen verstärkt zwangsläufig die durch den Tumor
selbst hervorgerufenen Funktionsstörungen. Dabei wird der Umfang der
funktionellen Defizite maßgeblich vom Resektionsausmaß bestimmt. Komplette
Organresektionen, wie die Glossektomie, die komplette Gaumenresektion, die
Laryngektomie oder die quere Pharyngo- Laryngektomie führen zu schwersten
Funktionsausfällen, wie Störungen des Schluckaktes mit lebensbedrohlichen
Aspirationen und Artikulationsstörungen bis hin zur Sprechunfähigkeit. Mit Hilfe
der plastisch- rekonstruktiven Chirurgie lassen sich der Gewebeverlust ersetzen
und die spezifischen Funktionen des oberen Aerodigestivtraktes erhalten bzw.
wiederherstellen.In den letzten Jahrzehnten haben sich die rekonstruktiven Operationsverfahren im
Rahmen der Behandlung maligner Tumoren des Kopf- Hals- Bereichs enorm weiter
entwickelt. Um diese optimal zu nutzen, ist ein umfassendes, interdisziplinäres
Therapiekonzept Voraussetzung für den onkologischen und funktionellen Erfolg.
Dabei spielen neben allgemeinmedizinischen und sozialen vor allem
operationstechnische Parameter die entscheidende Rolle bei der Wahl der
Rekonstruktionsmethode. In wie weit die operativen Maßnahmen fachübergreifend
erfolgen müssen, hängt von der Lokalisation der Defekte im Kopf-Hals-Bereich und
von der Art des benötigten Ersatzgewebes ab. Hierbei kommt neben der Expertise
der HNO-Chirurgen die Expertise der Plastischen Chirurgen, der
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen und der Abdominalchirurgen besonders zum Tragen.
Der Einsatz unterschiedlicher Gewebe, die Kombination verschiedener
Transplantate und Lappen oder die Präformierung von Spenderregionen ermöglichen
Rekonstruktionen weit über das Maß der alleinigen Wiederherstellung der
Oberflächenintegrität. Die funktionellen Ergebnisse und damit die Lebensqualität
der Patienten nach chirurgischer Therapie ausgedehnter Tumoren der genannten
Lokalisationen hängen entscheidend von der Art der Rekonstruktion ab. Deshalb
wird im nachfolgenden Referat der besondere Schwerpunkt auf die Wahl der
Rekonstruktionsmethode und die Rekonstruktionstechnik bei Gewebeverlusten nach
Resektionen von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC)
gelegt.
Reference78 articles.
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