Affiliation:
1. Abteilung für Handchirurgie, Plastische und Ästhetische
Chirurgie, LMU Klinikum, München, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Patient-reported outcome measures (PROMs) nehmen einen immer
größeren Stellenwert in der gegenwärtigen
Patientenversorgung ein. Leider sind die gängigsten PROMs in der
Handchirurgie sehr zeitaufwändig und decken meist nicht die
tatsächlichen, diagnosespezifischen Beschwerden der Patienten ab. Zur
Diagnostik und Verlaufskontrolle bei Rhizarthrose entwickelten und validierten
Noback und Mitarb. den Fragebogen “Thumb Disability Examination”
(TDX). Dieser aus 20 Fragen bestehende Fragebogen erfasst gezielt die
Alltagseinschränkungen und Schmerzen sowie die patientenberichtete
Zufriedenheit der Daumenfunktion. Ziel dieser Studie ist die Validierung der
deutschen Übersetzung des TDX, der Thumb Disability Examination
– German (TDX-G), und dessen Vergleich mit den derzeitig als
Goldstandard verwendeten deutschsprachigen Versionen des MHQ und qDASH.
Material und Methoden Die Übersetzung und
Rückübersetzung erfolgte gemäß anerkannten
Richtlinien. Zur statistischen Validierung des TDX-G wurden 30 konsekutive
Patienten mit Rhizarthrose unter standardisierten Bedingungen befragt. Die
interne Konsistenz wurde mit Hilfe des Cronbach’s alpha berechnet. Die
Bestimmung der Test-Retest-Reliabilität erfolgte an 10 Patienten, die
den TDX-G in einem Intervall von 2 Wochen zweimal ausfüllten. Die
Validität des TDX-G wurde durch die Berechnung der
Korrelationskoeffizienten des TDX-G mit dem MHQ und qDASH, der subjektiven
Schmerzempfindung (NRS) und den Kraftgraden der Hand (Grob- und Pinchkraft)
bestimmt. Darüber hinaus wurde die Zeit zur Erhebung der einzelnen
Fragebögen verglichen.
Ergebnisse Der TDX-G weist eine hohe interne Konsistenz
(Cronbach’s alpha 0,932) und Test-Retest-Reliabilität
(Intraklassen-Korrelationskoeffizient 0,963 [0,850–0,991]) auf. Es
besteht eine signifikante Korrelation zwischen TDX-G und MHQ
(− 0,782; p<0,001) sowie qDASH (0,833; p<0,001).
Alle Fragebögen korrelieren signifikant mit den Schmerzen bei Belastung
und der Pinchkraft, wobei der TDX-G jeweils die höchste Korrelation
aufweist. Die Zeit zur Erfassung des TDX-G (110±28 s) ist
signifikant geringer als zur Erfassung des MHQ (413±98 s).
Schlussfolgerung Der TDX-G ist ein reliables Instrument zur Diagnostik und
Verlaufskontrolle der Rhizarthrose, das sowohl in der Patientenversorgung als
auch der klinischen Forschung gezielt eingesetzt werden kann und die Beschwerden
präzise ablichtet.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
Cited by
2 articles.
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