Abstract
ZUSAMMENFASSUNGGlaubensvorgänge sind Ausdruck von Hirnfunktion, die der Entstehung von Glaubensinhalten zugrunde liegen. Glaubensvorgänge beruhen auf der Integration von Wahrnehmungs- und Bewertungsvorgängen und ermöglichen eine implizite Verhaltenssteuerung. Die Integration der Wahrnehmung von Objekten und Ereignissen in der Umgebung mit internen emotionalen Zuständen des Individuums führt zu primären Glaubensinhalten. Glaubensinhalte sind komplexe Repräsentationen von subjektiver Relevanz und spiegeln Wahrscheinlichkeiten wider. Sie werden im Gedächtnis gespeichert und beinhalten den Erfahrungshorizont von Individuen. Konzeptuelle Glaubensinhalte sind sprachabhängig und beruhen auf Narrativen, die durch Riten verstärkt werden können. Glaubensinhalte können zwischen Menschen kommuniziert werden und ermöglichen die Weitergabe von subjektiven Erfahrungen. In diesem Beitrag wird das Entstehen, die Modifikation und die pathologische Ausprägung von Glaubensinhalten beschrieben. Im Ausblick wird eine Perspektive auf die sozio-kulturelle Bedeutung von Glaubensvorgängen aufgezeigt.
Subject
Family Practice,Neurology (clinical)
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