Affiliation:
1. Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheim, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Zielsetzung Das Caroli-Syndrom ist eine seltene Gallenwegserkrankung, die durch eine nicht obstruktive Dilatation der intrahepatischen Gallenwege, Leberfibrose und ein erhöhtes
Risiko für ein cholangiozelluläres Karzinom charakterisiert ist. Eine Leberresektion ist beim lokalen Befund die Therapie der Wahl und wird in der Literatur zunehmend minimalinvasiv
durchgeführt. Allerdings wurde in der Literatur bisher eine roboterassistierte Leberresektion beim Caroli-Syndrom nicht beschrieben. Indikation Eine 72-jährige asiatische Patientin
wurde mit einer multifokalen zystischen Dilatation der Lebersegmente II, III und IV unserer Klinik vorgestellt. Bis auf eine konventionelle Appendektomie waren keine weiteren Voroperationen
und Vorerkrankungen, insbesondere keine kongenitalen Zysten, bekannt. Die Leberfunktionsparameter waren unauffällig und die Echinokokkus-Serologie fiel negativ aus. Die MRT-Schnittbildgebung
zeigte eine reguläre Gallenwegsanatomie der rechten Leber. Eine roboterassistierte Hemihepatektomie links mit dem Da Vinci Xi-System wurde geplant. Methode Die roboterassistierte
Hemihepatektomie links wurde in einer Französischlagerung durchgeführt. Zunächst erfolgte eine Adhäsiolyse und Cholezystektomie. Eine aberrante Leberarterie aus der A. gastrica sinistra
wurde mithilfe von Clips abgesetzt. Nach Senkung der hilären Platte wurde der linke Pedikel en bloc mittels Glissonean Pedicle Approach umfahren und mit einer Bulldog-Klemme ausgeklemmt.
Eine ischämische Demarkationslinie zur rechten Leber zeichnete sich auf der Leberoberfläche ab. Die Parenchymdissektion wurde mittels bipolarer Pinzette durchgeführt. Ein Pringle-Manöver
wurde nicht angewendet. Der linke Pedikel und die linke Lebervene wurden mit einem robotischen Linearstapler abgesetzt und die mittlere Lebervene erhalten. Die regelrechte Perfusion der
Restleber inkl. Segment I wurde mittels intravenöser Indocyaningrünapplikation (ICG) in einer Dosierung von 0,2 mg/kg Körpergewicht bestätigt. Das Resektat wurde in einen Bergebeutel
verbracht und über einen Pfannenstiel-Schnitt geborgen. Die OP-Zeit betrug 239 min mit einem Gesamtblutverlust von 100 ml. Die Patientin wurde am 5. postoperativen Tag entlassen. Der
histologische Befund bestätigte ein Caroli-Syndrom. In der 6-Monats-Verlaufskontrolle hatte die Patientin eine regelrechte Leberfunktion ohne Zeichen einer rezidivierenden Erkrankung.
Schlussfolgerung Eine Hemihepatektomie links ist in der Glissonean-Pedicle-Approach-Technik sicher roboterassistiert durchführbar und ein geeignetes Verfahren für die Therapie des
Caroli-Syndroms.
Reference14 articles.
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