Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen: Ergebnisse der Hamburger Obdachlosenbefragung

Author:

Püschel Klaus1,König Hans-Helmut2,Hajek André2,van Rüth Victoria1,Bertram Franziska1,Schüler Christine3,Heinrich Fabian1,Kretzler Benedikt2

Affiliation:

1. Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

2. Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg Center for Health Economics, Hamburg, Deutschland

3. Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V., Deutsches Rotes Kreuz, Hamburg, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Bisher mangelt es an Studie zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen. Deshalb zielt diese Arbeit darauf ab, die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen zu beschreiben. Methodik Die Daten für diese Arbeit stammen aus der Hamburger Obdachlosenbefragung (n=150, mittleres Alter 44,6 Jahre (SD: 12,5 Jahre)), die zwischen dem 25. Mai und dem 3. Juni 2020 in Hamburg durchgeführt wurde. Die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen wurde im Detail erfasst (u. a., Krankenversichertenstatus, Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Leistungen, Medikamenteneinnahme, Gründe für fehlende Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen). Ergebnisse Insgesamt hatten 61,2% der Obdachlosen eine Gesundheitskarte. Ungefähr zwei Drittel (65,9%) der Obdachlosen hatten in den letzten 12 Monaten irgendeine medizinische Leistung in Anspruch genommen. Wesentlicher Grund für eine Nicht-Inanspruchnahme war der fehlende Bedarf (74,6%). Insgesamt waren 39,8% in den letzten 12 Monaten mindestens einmal im Krankenhaus. Mobile Hilfen haben in den letzten 12 Monaten gut ein Drittel der Obdachlosen (34,2%) in Anspruch genommen (primär das Krankenmobil, weniger das Zahnmobil sowie das ArztMobil Hamburg). Insgesamt haben ca. 37,7% der Obdachlosen Medikamente regelmäßig eingenommen. Schwierigkeiten bei dem Zugang zu Medikamenten begründeten sich primär über zu hohe Preise (63,6%). Knapp die Hälfte der Obdachlosen (47,0%) hatte in den letzten 3 Monaten keinen Arzt in Anspruch genommen. Schlussfolgerung Unsere Arbeit hat die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen beschrieben. Es bedarf weiterer Anstrengungen, um die sich daraus ergebenden Herausforderungen (z. B. im Zugang zu medizinischen Leistungen) anzugehen. Weitere Forschungen in diesem Bereich sind daher unerlässlich.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

Reference21 articles.

1. The Prevalence of Mental Illness in Homeless People in Germany;S Schreiter;Deutsches Arzteblatt international,2017

2. Homeless women with psychiatric disorders – a field study;I Torchalla;Psychiatrische Praxis,2004

3. Prevalence of latent tuberculosis in homeless persons: A single-centre cross-sectional study, Germany;F von Streit;PLOS ONE,2019

Cited by 2 articles. 订阅此论文施引文献 订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献

1. Frailty of homeless people;Deutsches Ärzteblatt international;2023-10-06

2. Health of homeless individuals during the COVID-19 pandemic;Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz;2023-07-19

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