Affiliation:
1. Orthopädische Chirurgie, ENDO Klinik, Hamburg
2. Unfallchirurgische Klinik, Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Abstract
Hintergrund: Wechseloperationen nehmen aufgrund der steigenden Primärimplantationszahlen, durchschnittlich jüngeren Patienten und der dabei immer älter werdenden Bevölkerung auch in der Knieendoprothetik zu. Der technische Anspruch dieser Operationen ist ungleich höher als beim Ersteingriff. Das zu erwartende klinische Ergebnis ist in den meisten Fällen auch schlechter als bei der Primärimplantation. Strategien zur Qualitätssteigerung bei den Primäroperationen sind daher wünschenswert. Patienten/Material: 203 ungekoppelte Knieprothesen wurden 2009 im Rahmen von Wechseloperationen in einem Zentrum explantiert. Bei 150 handelte es sich dabei um einen sogenannten Oberflächenersatz bzw. eine bandgeführte, bikondyläre Prothese. Diese Fälle wurden hinsichtlich der Versagensursache analysiert. Ergebnisse: Die durchschnittliche Standzeit der explantierten Prothesen betrug 55 Monate (Spannweite 0,5–125 Monate). Ursächlich waren intraoperativ 46 Komponenten aseptisch gelockert (30,7 %), 37 Knie klinisch instabil (24,7 %), 26 hatten eine Bewegungseinschränkung (17,3 %), 9 Fehlimplantation (5 femoral, 2 tibial, 2 kombiniert; insg. 6 %), 3 Materialschäden (2 %). In 25 Fällen lagen Infektionen (16,7 %) zugrunde und 4 Patienten hatten einen unspezifischen vorderen Knieschmerz (2,6 %). Drei Prothesen wurden zum mehrzeitigen Vorgehen bei Infekt entfernt, in 5 Fällen erfolgte ein Inlaywechsel, ebenfalls 5-mal wurde konvertiert von kreuzbanderhaltend auf kreuzbandersetzend. In 60 Fällen wurde eine teilgekoppelte Prothese (40 %) und bei 42 eine Scharnierprothese (28 %) implantiert. In 45 Fällen kam ein kondylär geführtes System (30 %) zum Einsatz. Das Bewegungsausmaß wurde verbessert. Schlussfolgerung: Bei der Analyse zeigte sich, dass wahrscheinlich in ⅓ der Fälle aufgrund technischer Fehler bei der Primärimplantation der Wechsel vermeidbar gewesen sein könnte. Infektionen und Arthrofibrose waren neben unklarem Beschwerdebild weniger vertreten, auch wenn sie in der Literatur als Hauptversager aufgeführt werden. Diese Arbeit unterstützt den hohen Qualitätsanspruch an die Primärimplantation, die in die Hände des routinierten Operateurs gegeben werden sollte.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
Cited by
10 articles.
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