Affiliation:
1. Forschungsgruppe Geriatrie Lübeck, Krankenhaus Rotes Kreuz
Lübeck-Geriatriezentrum, Lübeck
2. Abteilung Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften,
Med. Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität
Dresden
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Die multizentrische, prospektive, kontrollierte
Kohortenstudie untersucht, ob sich geriatrische Patienten mit bzw. ohne
Teilnahme an der Ambulanten Geriatrischen Rehabilitativen Versorgung (AGRV) in
Schleswig-Holstein in den Merkmalen Selbstständigkeit,
Mobilität, Schmerzintensität, Lebensqualität,
Unterstützungsbedarf, Änderung des Wohnortes oder
Inanspruchnahme von Krankenhausbehandlung und Heilmitteltherapie im Verlauf
eines Jahres unterscheiden.
Methodik Patienten, bei denen von Geriatern die Indikation zu AGRV an
fünf Standorten gestellt worden war, wurden zwischen Mai 2013 und April
2016 viermal innerhalb eines Jahres telefonisch befragt. Die Daten wurden sowohl
hinsichtlich des Verlaufs innerhalb der Gruppen als auch unter dem Aspekt der
unterschiedlichen medizinischen Versorgungsform (AGRV erfolgt/nicht
erfolgt) analysiert.
Ergebnisse Am Anfang und im zweiten Halbjahr des Untersuchungszeitraums
unterschieden sich die beiden Gruppen (122 Personen ohne AGRV, 283 mit
mindestens 15 Tagen AGRV) (in keinem der Outcome-Parameter signifikant, die
Nullhypothese (kein Unterschied zwischen den Gruppen im Barthel-Index nach einem
Jahr) wurde angenommen. Patienten mit AGRV erreichten schneller Fortschritte in
Bezug auf ihre Mobilität und Lebensqualität.
Schlussfolgerung AGRV ermöglicht vielen Rehabilitanden eine
raschere Verbesserung der Mobilität. Wenn die Geschwindigkeit der
Therapieziel-Erreichung von untergeordneter Bedeutung ist, reicht ambulante
Physio- und Ergotherapie bei vielen Patienten aus. Der Barthel-Index ist
für die Verlaufsbeobachtung von AGRV-Kandidaten nur bedingt
geeignet.
Funder
Possehl-Stiftung und die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck.