Affiliation:
1. Arbeitsgruppe Leistungsfähigkeit und Schlaf, Abteilung für Schlaf und Humanfaktoren, Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Köln
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGNeueste Entwicklungen in Technologie und Automatisierung lassen das kommerzielle Fliegen mit minimaler Besatzung, sog. extended Minimum Crew Operations (eMCOs), möglich erscheinen. In eMCOs hat während des Reiseflugs ein Pilot die Kontrolle (Pilot Flying), während der andere sich in einer Ruhephase befindet (Pilot Resting). In einem Notfall kann es passieren, dass der Pilot Resting aus dem Schlaf heraus die Kontrolle übernehmen muss. In diesem Fall steht er unter dem Einfluss von Sleep Inertia (zu Deutsch: Schlafträgheit), die das kognitive Leistungsvermögen stark beeinträchtigen kann. Es muss daher geprüft werden, inwiefern ein Pilot unter Sleep Inertia in der Lage ist, die an ihn gestellten Aufgaben sicher zu bearbeiten. In diesem Übersichtsartikel beleuchten wir Einflussfaktoren von Sleep Inertia; Herausforderungen, die Sleep Inertia an die Luftfahrt stellt; Studien zu kognitiven Leistungseinbußen durch Sleep Inertia bei Piloten; und potenzielle Gegenmaßnahmen.