Affiliation:
1. Abteilung für Innere Medizin III, Rotkreuzklinikum München, München, Germany
Abstract
ZusammenfassungPatienten mit metastasierter Keimzelltumorerkrankung haben seit Einführung Cisplatin-basierter Kombinationschemotherapieregime sehr gute Heilungsaussichten von >80%. Trotzdem erleiden knapp 30% der Patienten nach der Erstlinientherapie ein Rezidiv ihrer Erkrankung. Knapp die Hälfte dieser Patienten kann durch platin-basierte Salvagechemotherapie und ggf. anschließende Residualtumorresektion geheilt werden. Für die Salvagechemotherapie kommen entweder erneut konventionell dosierte Cisplatin-basierte Kombinationstherapien oder eine Hochdosischemotherapie mit Carboplatin und Etoposid und nachfolgender autologer Stammzelltransplantation zum Einsatz. Bislang gibt es keine höhergradige Evidenz aus randomisierten Studien, die einen Vorteil für die Hochdosischemotherapie zeigen konnte, jedoch beschreibt eine internationale retrospektive Registerstudie mit knapp 1600 Patienten ein ca. 15% höheres Gesamtüberleben für Patienten, die dosisintensiviert behandelt wurden. Im vorliegenden Übersichtsartikel wird die Datenlage zu den unterschiedlichen Salvagetherapiestrategien zusammengefasst und unter Einbezug aktueller Leitlinienempfehlungen diskutiert.