Verhaltenssüchte in der psychosomatisch-psychotherapeutischen Versorgung

Author:

Wölfling Klaus1,Zeeck Almut2,te Wildt Bert3,Resmark Gaby4ORCID,Morawa Eva5,Kersting Anette6,von Wietersheim Jörn7ORCID,Müller Astrid8

Affiliation:

1. Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland

2. Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Freiburg, Freiburg, Deutschland

3. Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Psychosomatische Klinik Kloster Dießen, Dießen, Deutschland

4. Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland

5. Psychosomatische und Psychotherapeutische Abteilung, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland

6. Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland

7. Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland

8. Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Hannover Medical School, Hannover, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Verhaltenssüchte treten in der Regel mit komorbiden psychischen Störungen auf und werden immer noch unterdiagnostiziert. Ziel dieser multizentrischen Querschnittsuntersuchung war es, die geschätzte Punktprävalenz von Verhaltenssüchten bei konsekutiven Patient*innen, die wegen anderer Diagnosen in der Psychosomatik behandelt wurden, zu erheben. Methodik An der Studie nahmen 801 Patient*innen aus acht psychosomatischen Universitätskliniken teil. Die Erfassung von Verhaltenssüchten erfolgte anhand standardisierter Fragebögen. Ergebnisse Bei 24,1% der Patient*innen ergab sich der Verdacht auf mindestens eine Verhaltenssucht. Der überwiegende Teil dieser Patient*innen beschrieb Symptome einer isolierten Verhaltenssucht. Basierend auf den Fragebögen wurden folgende Prävalenzraten geschätzt: Störung durch Glücksspielen 3,4%, pathologische Internetnutzung 1,9%, pathologisches Kaufen 16,7%, hypersexuelle Störung 5,4% und suchtartiges Sporttreiben 3,5%. Hinweise auf einen Zentrumseffekt oder Einfluss des Settings (ambulant, tagesklinisch, stationär) waren nicht erkennbar. Diskussion Die vorliegende klinische Stichprobe deutet auf eine hohe Verbreitung von Kaufsuchtsymptomen bei Patient*innen in psychosomatisch-psychotherapeutischer Behandlung hin. Von Kaufsucht sind insbesondere Frauen betroffen. Demgegenüber leiden Männer eher an Glücksspiel- und Sexsucht. Insgesamt ergibt sich eine hohe Belastung durch Verhaltenssuchtsymptome. Bis dato werden Verhaltenssüchte häufig noch unterdiagnostiziert. Schlussfolgerung Patient*innen in psychosomatischer-psychotherapeutischer Versorgung leiden häufig unter Symptomen einer Verhaltenssucht, was in der Behandlung berücksichtigt werden sollte.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology

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