Eine Trendanalyse zur zeitlichen Entwicklung von Qualitätsunterschieden zweier Versorgungsformen auf Basis von Sekundärdaten

Author:

Karimova Kateryna1,Klaaßen-Mielke Renate2,Sawicki Olga A.1,Glushan Anastasiya1,Müller Angelina1,Beyer Martin1

Affiliation:

1. Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Deutschland

2. Institute of Medical Informatics, Biometry and Epidemiology, Ruhr-Universität Bochum, Bochum, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Die Evaluation komplexer Interventionen wie Versorgungsformen ist methodisch herausfordernd. Ziel dieser Analyse ist anhand generalisierter Schätzungsgleichungen (GEE) zu prüfen, wie sich die Qualitätsunterschiede zwischen der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) und der Regelversorgung über die Zeit entwickeln. Methoden Auf der Basis von Routinedaten der AOK Baden-Württemberg wurde eine längsschnittliche Sekundärdatenanalyse der Jahre 2011 bis 2018 durchgeführt. Versicherte mit passenden Einschlusskriterien wurden im Sinne einer dynamischen Kohorte zu Beginn des jeweiligen Beobachtungsjahres in die Analyse eingeschlossen, sodass der Umfang und die Zusammensetzung der Kohorte von Jahr zu Jahr variierten. Mithilfe von GEE wurden Qualitätsunterschiede in dichotomen Indikatoren zwischen der HZV und der Regelversorgung untersucht, wobei für Mehrfachmessungen eine autoregressive Kovarianzstruktur (AR1) zugrunde gelegt wurde. An Variablen wurden berücksichtigt: Eine Gruppenvariable für die Versorgungsformen, eine Variable für das betrachtete Jahr sowie eine Wechselwirkung zwischen den beiden Variablen. Die aus der Modellierung resultierenden Schätzer lieferten Auskunft darüber, wie das Verhältnis der beiden Gruppen zu Beginn der Beobachtungsstudie war und wie sich die Gruppentrends sowohl individuell als auch im Verhältnis zueinander über die Zeit entwickelten. Ergebnisse GEE wird beispielhaft auf den Qualitätsindikator Verordnung von potenziell inadäquater Medikation (PIM) bei älteren Versicherten angewandt. Die Chance einer PIM-Verordnung bei über 65-jährigen (Jahr 2018; N=628 523) war zu Beginn der Beobachtungszeit innerhalb der HZV signifikant niedriger als in der Regelversorgungsgruppe (Odds Ratio 0,978; 95%-Konfidenzintervall: 0,968–0,987). In beiden Gruppen nahm die Chance einer PIM-Verordnung in den betrachteten 7 Beobachtungsjahren ab, in der HZV-Gruppe stärker als in der Regelversorgungsgruppe. Schlussfolgerung Eine Trendanalyse mit GEE basierend auf Sekundärdaten, die die Qualitätsunterschiede zwischen Vergleichsgruppen abbildet, bietet großes Potenzial zur Evaluation neuer und bestehender Versorgungsformen über die Zeit.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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