Affiliation:
1. Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungDie Strahlentherapie nimmt in der Behandlung des nicht metastasierten Lungenkarzinoms eine entscheidende Rolle ein, da sie sowohl einen kurativen Therapieansatz und zudem eine Verbesserung der krankheitsbedingten Symptome bietet. Als primäre Behandlungsmethode oder als (neo-)adjuvante Therapie nach einer Operation können die Kontroll- und Überlebensraten erhöht und damit die onkologischen Therapieergebnisse verbessert werden. Moderne Techniken wie die stereotaktische Strahlentherapie (SBRT) ermöglichen ein präzises Anvisieren des Tumors, wodurch die Strahlenbelastung des gesunden Gewebes minimiert und die Behandlungsdauer verkürzt werden. Die Synergie zwischen Strahlentherapie und systemischen Behandlungen, einschl. der Immuntherapie, führt zu einer weiteren Verbesserung der Behandlungsergebnisse. Die Immuntherapie verstärkt die körpereigene Immunreaktion gegen Tumorzellen und kann so die Wirksamkeit der Strahlentherapie erhöhen. Gleichermaßen werden die Mechanismen der
Immuntherapie durch das Potenzial der Strahlentherapie, die Mikroumgebung des Tumors zu modulieren, verstärkt. Daher kann eine Kombination aus Strahlen- und Immuntherapie eine bessere Tumorkontrolle und damit Überlebensvorteile für den behandelten Patienten bieten. Zusätzlich maximiert eine multidisziplinäre Therapie aus Strahlentherapie, Chirurgie und Chemotherapie/Immuntherapie die Wirksamkeit der Behandlung und minimiert zeitgleich die Toxizität. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über moderne Behandlungstechniken der Strahlentherapie und über mögliche Entwicklungen in naher Zukunft.