Affiliation:
1. Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik, Charité-Universitätsmedizin Berlin
2. Innere Medizin VI, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Medizinische Universitätsklinik, Tübingen
Abstract
ZusammenfassungDas Reizdarmsyndrom ist eine häufige funktionelle gastrointestinale Störung, die aufgrund wiederkehrender gastrointestinaler Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Stuhlveränderungen die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Basierend auf dem biopsychosozialen Krankheitsmodell wird die Ausprägung des Reizdarmsyndroms durch die Kombination von veränderten physiologischen Prozessen, sozialen Aspekten und psychischen Faktoren beeinflusst. Während der Fokus bisher auf der Linderung der Darmbeschwerden mittels Diät sowie medikamentöser Therapie lag, stellen Psychotherapieverfahren angesichts der starken Assoziation mit psychischen Komorbiditäten (u. a. Depression, Angststörung) zunehmend alternative oder ergänzende Behandlungsmethoden mit mittlerweile sehr guter Evidenz dar. Grundsätzlich können zusätzliche psychische Begleitsymptome die Wahrscheinlichkeit komplizierter Krankheitsverläufe erhöhen, wobei sich psychische Symptome und Darmbeschwerden maßgeblich gegenseitig beeinflussen. Mithilfe von kognitiver Verhaltenstherapie, psychodynamischer Psychotherapie, Hypnotherapie, achtsamkeitsbasierter Therapie und anderen psychotherapeutischen Verfahren sollen die Krankheitsbewältigung und -kontrolle gesteigert und fehlregulierte kognitive Prozesse umstrukturiert werden. In dieser Übersichtsarbeit fokussieren wir uns auf den psychosozialen Aspekt des Reizdarmsyndroms und diskutieren den Nutzen der psychotherapeutischen Verfahren.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology
Cited by
8 articles.
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