Psychosoziale Charakterisierung und Integrative Versorgung arbeitsloser Jugendlicher mit extremer Adipositas – ein Modellprojekt

Author:

Mühlig Yvonne1,Remy Miriam1,Holle Rolf2,Scherag André3,Wabitsch Martin4,Hebebrand Johannes1

Affiliation:

1. Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, LVR-Klinikum Essen, Universität Duisburg-Essen

2. Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum fur Umwelt und Gesundheit, Neuherberg

3. Institut für Medizinische Statistik, Information und Dokumentation, Universitätsklinikum Jena

4. Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Ulm

Abstract

Zusammenfassung Einleitung Soziale Benachteiligung stellt eine Behandlungsbarriere für Jugendliche mit (extremer) Adipositas dar. Mit der Implementierung einer Spezialambulanz in Kooperation mit fünf Job-Centern sollte geprüft werden, ob arbeitslose Jugendliche mit Adipositas Interesse an einer Behandlung ihrer Adipositas haben und welche Teilnahmeraten sie in einem mehrstufigen Behandlungsprogramm aufweisen. Material und Methoden Jugendliche (15,0–24,9 Jahre) mit einem Body-Mass-Index (BMI) ≥30 kg/m2 erhielten das Angebot zur Beratung bzgl. Behandlungsmöglichkeiten der Adipositas im Job-Center. Interessierte Jugendliche wurden nach einer psychologischen Diagnostik in ein multimodales Behandlungsprogramm (6 Sitzungen) aufgenommen. Bei Interesse und bewiesener Adhärenz (Teilnahme an ≥5 Sitzungen) folgte ein Informationskurs (4 Sitzungen) und eine Indikationsprüfung für eine adipositaschirurgische Maßnahme. Ergebnisse Von 2012–2017 wurden 83 Jugendliche (im Mittel 21,1 Jahre, BMI 48,1 kg/m2, BMI 35,0–39,9 kg/m2: N=7, ≥ 40 kg/m2: N=71) eingeschlossen. 34 bewiesen ihre Adhärenz (≥5/6 Sitzungen in der multimodalen Adipositasintervention), 20 interessierten sich für einen adipositaschirurgischen Eingriff. Bisher wurden 11 Jugendliche operiert mit einer mittleren BMI-Reduktion von 14,3 kg/m2 3–36 Monate nach der Operation („Excess Weight Loss“ 27,3%) im Vergleich zu 3,8 kg/m2 6–48 Monate nach Behandlungsbeginn bei den nicht-operierten Jugendlichen. 13 Teilnehmer wurden auf dem ersten Arbeitsmarkt integriert. Diskussion Einige arbeitslose Jugendliche nahmen das Behandlungsangebot gut an und zeigten eine positive gesundheitliche und berufliche Entwicklung im Verlauf ihrer Teilnahme. Schlussfolgerung Die Implementierung einer Spezialambulanz für arbeitslose Jugendliche mit Adipositas in deutschen Job-Centern erweist sich als eine erfolgreiche Strategie, um diese oft unbehandelte Hochrisikogruppe zu charakterisieren und den individuellen Behandlungsbedarf zu ermitteln. Dieser Befund muss an einer größeren Stichprobe im Langzeitverlauf bestätigt werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology

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1. Innovative medizinische Betreuungskonzepte für Jugendliche mit extremer Adipositas;Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz;2020-06-09

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