Affiliation:
1. Chirurgische Klinik, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, GERMANY
2. Ruhr-Universität Bochum: Ruhr-Universitat Bochum, Bochum, GERMANY
Abstract
Zusammenfassung
Einführung Aktuell gibt es nur wenige Daten zu traumatischen Wirbelsäulenverletzungen mit neurologischer Beteiligung im Hinblick auf Sportunfälle in Deutschland. Ziel dieser Studie ist es, die Häufigkeit traumatischer Rückenmarksverletzungen, verursacht durch verschiedene Sportunfälle, aus den letzten 22 Jahren darzustellen.
Methoden Die vorliegende Studie ist eine retrospektive Auswertung traumatischer Rückenmarksverletzungen (tSCI) bei sportlicher Aktivität eines Level-1-Traumazentrums mit Abteilung zur Behandlung von Rückenmarksverletzungen in Deutschland der letzten 22 Jahre.Die Akten der in den Jahren 1998–2020 behandelten Patient*innen wurden im Hinblick auf die Anamnese untersucht und diejenigen Fälle genauer betrachtet, bei denen es sich ursächlich um Sportaktivitäten handelte. Zusätzlich wurden Art und Schwere der Verletzung sowie die Geschlechtsverteilung erfasst.
Ergebnisse Insgesamt wurden 1630 Patient*innen mit traumatischen Wirbelsäulenverletzungen mit Rückenmarksbeteiligung eingeschlossen. Von diesen 1630 Patient*innen waren n=116 (7,1%) Sportunfälle. Das Alter dieser Subpopulation war mit 41 Jahren signifikant jünger (p=0,05) als die Gesamtgruppe der tSCI mit 50 Jahren. Eine detailliertere Analyse der Sportverletzungen ergab, dass in absteigender Reihenfolge Reit- (n=22), Winter- (n=18), Luft- (n=16), Motor- (n=16) und Radsport (n=15) die häufigsten ursächlichen Faktoren für diese besonders schweren Wirbelsäulenverletzungen waren. Bei der Verteilung der Lokalisation der Wirbelsäulenverletzung in Bezug auf die Art des ausgeübten Sports zeigte sich im Luftsport ein signifikantes Ergebnis, wonach sich die Patient*innen dieser Gruppe hauptsächlich Verletzungen der Lendenwirbelsäule zuzogen (p<0,01). Die Geschlechterverteilung der einzelnen Sportarten zeigt im Pferdesport (männlich < weiblich, p < 0,01), im Luftsport (männlich > weiblich, p = 0,05) und im Radsport (männlich > weiblich, p = 0,07) signifikante Ergebnisse.
Fazit Zusammengefasst ist vor allem Reitsport beim weiblichen Geschlecht in der Kategorie Sportverletzungen am häufigsten ursächlich für traumatische Wirbelsäulenverletzungen, obwohl Frauen insgesamt einen deutlich geringeren Anteil der Patient*innen mit traumatischen Wirbelsäulenverletzungen einnehmen als Männer. Ferner führen Winter- (n=18), Luft- (n=16), Motor- (n=15) und Radsport (n=15) zu häufigen traumatischen Wirbelsäulenverletzungen im Sportsektor. Patient*innen mit traumatischen Wirbelsäulenverletzungen mit spinaler Beteiligung bedingt durch Sportunfälle waren signifikant jünger als diejenigen der Gesamtheit aller traumatischer Wirbelsäulenverletzungen.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine
Cited by
1 articles.
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