Affiliation:
1. Universitätsklinik für Kardiologie, Herzzentrum Leipzig
Abstract
ZusammenfassungAdipositas ist weltweit eine der Hauptursachen für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen. Der Anstieg der Adipositasprävalenz ist mit einem Mangel an körperlicher Aktivität assoziiert. Körperliche Inaktivität wurde als ein unabhängiger Prädiktor der kardiovaskulären Sterblichkeit identifiziert. Adipositas und körperliche Inaktivität tragen zur Entwicklung einer generalisierten Endotheldysfunktion als Initialstadium der Arteriosklerose bei, wobei diese bereits viele Jahre vor makroskopisch sichtbarer Manifestation arteriosklerotischer Plaques auftreten kann. Eine Imbalance zwischen Produktion und Abbau von endothelial synthetisiertem Stickstoffmonoxid, des wichtigsten endogenen Vasodilatators, führt zu einer Alteration der normalen Vasomotion hin zur Vasokonstriktion. Die Endotheldysfunktion stellt einen starken Prädiktor für das Auftreten späterer kardiovaskulärer Ereignisse dar. Interventionsprogramme zur Steigerung der körperlichen Aktivität zielen daher auch darauf ab, durch eine Verbesserung oder zumindest Stabilisierung der Endothelfunktion die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität zu senken. Der zumindest partiellen Korrektur der Endotheldysfunktion durch körperliches Training via regulatorische Prozesse direkt am Endothel sowie über Modulation der im Fettgewebe sezernierten Adipozytokine kommt daher eine zentrale Rolle im Langzeitverlauf der Erkrankung zu.