Affiliation:
1. Gastroenterologie, Universitätsklinikum &
Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen,
Deutschland
2. Medizinische Klinik m.S. Hepatologie und Gastroenterologie,
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum
(CVK) und Campus Charité Mitte (CCM), Berlin, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungDie nicht-alkoholische Fettlebererkrankung NAFLD wird als gravierendes
Gesundheitsrisiko westlicher und auch kommender Industrienationen angesehen. Die
Pathogenese der NAFLD und ihr Fortschreiten zu Fibrose und chronischen
Lebererkrankungen ist teilweise noch unklar. Viele Studien zeigen, dass NAFLD
mit einer erhöhten Insulinresistenz (IR) verbunden sein kann. IR,
Fettleibigkeit, niedriges Adiponektin, (postprandiale) Dyslipidämie und
Hyperglykämie sind die Hauptfaktoren, die zu NAFLD führen und
den Verlauf sowie die Progression der Erkrankung beschleunigen. NAFLD kann
Menschen jeden Alters betreffen und scheint bei verschiedenen ethnischen Gruppen
unterschiedlich häufig zu sein. Umwelt- und Lebensstil-bedingte Faktoren
wie reduzierte körperliche Aktivität und fettreiche
Ernährung sind gut untersuchte Faktoren für die Entwicklung von
IR-assoziierten Komorbiditäten und NAFLD. Jüngste Studien haben
Fortschritte auf dem Gebiet der genetischen Risikofaktoren und Immunantwort in
der NASH-Pathogenese gemacht. Eine Lebensstiländerung in Form von
Gewichtsabnahme, Ernährungsumstellung und körperlicher
Aktivität ist ein wichtiger Therapieansatz. Die medikamentöse
Therapie orientiert sich - bei noch fehlender Zulassung spezifischer NAFLD
Medikamente - an den Begleiterkrankungen (Fettstoffwechselstörungen,
Adipositas, Diabetes) und dem Leberfibrosestadium. Bei ausgeprägter
Adipositas können bariatrische Eingriffe zur Therapie von NAFLD und NASH
durchgeführt werden. Gezielte Eingriffe in die zahlreichen Mechanismen,
die am Fortschreiten von NASH beteiligt sind, sollen insbesondere die
Entwicklung bzw. ein Fortschreiten der Leberfibrose verhindern.
Subject
General Medicine,General Chemistry