Affiliation:
1. Medizinische Klinik, Klinikum Konstanz, Konstanz, Germany
2. Universitätsklinikum Freiburg Abteilung Innere Medizin II Gastroenterologie Hepatologie Endokrinologie und Infektiologie, Freiburg, Germany
3. Klinik für Dermatologie und Venerologie, Dokumentationszentrum schwerer Hautreaktionen (dZh), Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Germany
Abstract
ZusammenfassungEine 21-jährige Patientin stellte sich mit seit 2 Wochen bestehendem Fieber, Pharyngitis, Lymphadenopathie und generalisiertem Exanthem vor. Allergien seien nicht bekannt, die Familien- und Reiseanamnese ist unauffällig. Aufgrund einer Depression wird seit 1,5 Jahren Duloxetin eingenommen, bei bipolarer Störung wurde seit 4 Wochen Lamotrigin eingenommen, bei ansteigenden Transaminasen jedoch abgesetzt. Laborchemisch zeigten sich bei Aufnahme eine Eosinophilie (1,327 /nl), eine Lymphozytose sowie das Bild einer akuten Hepatitis (GOT 428 U/l, GPT 438 U/l) mit eingeschränkter Spontangerinnung. Die Entzündungsparameter waren erhöht. Sonografisch imponierte eine Hepatosplenomegalie mit Aszites. Eine akute virale oder parasitäre Infektion wurde serologisch ausgeschlossen. Im Hautbiopsat zeigte sich ein perivaskuläres Entzündungsinfiltrat, passend zu einem Hypersensitivitätssyndrom. Im Leberbiopsat fanden sich entzündliche Infiltrate, vereinbar mit einer medikamentös-toxisch induzierten Hepatitis. Im Verlauf traten Husten, Dyspnoe und ein Pleuraerguss rechts auf. In Zusammenschau der Befunde und mit Hilfe des RegiSCAR-Scores konnte die Diagnose „drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms“ (DRESS) gestellt werden. Unter hochdosierter Prednisolontherapie kam es zu einem sukzessiven Abfall der Transaminasen und zur Rekonstitution der Lebersynthese.Bei Eosinophilie, Lymphadenopathie, akuter Hepatitis und generalisiertem Exanthem stellt DRESS eine seltene, aufgrund des potenziell lebensbedrohlichen Verlaufes jedoch wichtige Differenzialdiagnose dar. Die wichtigste Maßnahme ist das sofortige Absetzen der als Auslöser vermuteten Medikation. In schweren Fällen sollte die Therapie mit hochdosierten systemischen Kortikosteroiden erfolgen.
Reference15 articles.
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Cited by
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1. Duloxetine/lamotrigine;Reactions Weekly;2024-06-08