Affiliation:
1. Klinik für Rheumatologie und Immunologie, Medizinische Hochschule
Hannover, Hannover, Germany
Abstract
ZusammenfassungMit einer Prävalenz von circa 1:100 bis 1:400 ist das Sjögren-Syndrom die
häufigste Kollagenose und betrifft hauptsächlich Frauen. Bei der Erkrankung
steht die Destruktion der exokrinen Drüsen im Vordergrund und führt so regelhaft
zur Sicca-Symptomatik. In über 50% der Fälle kommt es auch zu extraglandulären
Manifestationen. Insbesondere Fatigue und Arthralgien aber auch verschiedene
systemische Organmanifestationen wie Polyneuropathien oder interstitielle
Lungenerkrankungen können auftreten. PatientInnen mit bestimmten Risikofaktoren
haben eine Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent ein Lymphom zu entwickeln. Die
Diagnostik orientiert sich an den aktuellen ACR/EULAR-Klassifikationskriterien,
der Speicheldrüsensonographie, sowie diversen Biomarkern, insbesondere den
Antikörpern gegen SSA/Ro, in Verbindung mit der klinischen Symptomatik. Es gibt
bislang keine zugelassene systemische immunsuppressive Therapie. Die European
League against rheumatism (EULAR) hat Therapieempfehlungen veröffentlicht, die
sich an den Empfehlungen für die Therapie des Systemischen Lupus Erythematodes
orientieren und je nach klinischer Ausprägung und Manifestation variieren.
Verschiedene, durchaus vielversprechende Studien zu unterschiedlichen
therapeutischen Ansätzen werden aktuell durchgeführt.