Author:
Michaelis Rosa,Popkirov Stoyan
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGDie Diagnose einer funktionellen Bewegungsstörung sollte innerhalb neurologischer Behandlungsstrukturen anschlussfähig vermittelt werden. Erfahrungsgemäß gelingt dies am besten, wenn spezifische Untersuchungszeichen, aus denen sich neben der Diagnose auch Störungsmodell und Therapieprinzipien ableiten lassen, demonstriert und reflektiert werden. Dem kommt dabei ein größeres Gewicht zu als der Benennung der unauffälligen apparativen Ausschlussdiagnostik. Die bewusste Anerkennung funktioneller motorischer Symptome als Ausdruck einer originären neuropsychiatrischen Störung der Bewegungskontrolle stellt dabei die gebotene Haltung gegenüber Betroffenen als Grundlage für eine gelingende Diagnosevermittlung dar. Diagnosestellung und Diagnosevermittlung können – insbesondere bei knapp bemessenem Gesprächszeitrahmen – auch ohne die Erhebung psychischer Belastungen erfolgen. Mitunter kann es allerdings zielführend sein, häufige Begleitbeschwerden wie z. B. Schmerzen, Ängste, Fatigue und Schlafstörungen mit zu erheben und deren Behandlungsmöglichkeiten anzusprechen. Methoden der motivierenden Gesprächsführung helfen bei der Förderung der Therapiemotivation.
Subject
Family Practice,Neurology (clinical)