Affiliation:
1. 3LF, UK, FNKV, Prag
2. Neurologische Rehabilitation, ANR Bonn, Bonn
3. Neurologische Rehabilitation, SozialStiftung Bamberg, Bamberg
Abstract
Zusammenfassung
Fragestellung Die Frage, ob die dekompressive Kraniektomie nach fehlgeschlagener konservativer Behandlung zu einer wesentlichen Verbesserung der Prognose der schwer hirnverletzten Patienten beitragen kann konnte in der Literatur bisher nicht einheitlich beantwortet werden.
Material und Methoden Bei 15 schwer Schädel-Hirn-Verletzten mit therapie-resistenter Hirndrucksteigerung wurde nach fehlgeschlagener konservativer Behandlung eine dekompressive Kraniektomie durchgeführt. Alle Überlebenden erhielten eine multimodal orientierte, komplexe und wohnortnahe Frührehabilitation mit einer durchschnittlichen Therapiedauer von 3 Monaten. Im Rahmen einer Kohorten-Beobachtungsstudie wurde die Follow up Untersuchung 6 Monate nach Trauma durchgeführt.
Ergebnisse Das Behandlungsergebnis war mit einem GOS Median von 3 Punkten und einer Sterblichkeitsrate von 33%. insgesamt ungünstig. Der Barthel Index lag im Mittelwert bei 46,5 Punkten die FIM bei einem Mittelwert von 67,5 Punkten.
Diskussion Der Prozentsatz konservativ behandelter Patienten, die mit einem guten Outcome zu rechnen haben liegt in der Literatur meist noch schlechter als bei unserem Kollektiv, wo allerdings auch nur 3 von 15 Patienten eine vollständige Unabhängigkeit in den Verrichtungen des täglichen Lebens erreichen konnten. Keiner der Patienten erlangte die Berufsfähigkeit wieder.
Schlussfolgerung Trotz einer intensiven Frührehabilitation bleibt das Behandlungsergebnis von kraniektomierten Patienten nach einem schweren SHT ungünstig.
Subject
Rehabilitation,Physical Therapy, Sports Therapy and Rehabilitation