Affiliation:
1. Abteilung Infektiologie, Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg im
Breisgau
Abstract
ZusammenfassungDie zunehmende bakterielle Resistenzentwicklung und oft vermeidbare Clostridium difficile-Superinfektionen haben zu einem vermehrten Bedarf an Strategien zur
Sicherstellung einer rationalen Antibiotika-Verordnung geführt. Mögliche Verbesserungen in der Verschreibungspraxis sind vor allem in der kritischen
Indikationsstellung zu erreichen – zusätzlich auch bei der optimierten Substanzauswahl und Verkürzung der Therapiedauer bei einigen Indikationen. „Antibiotic
stewardship“ (abgekürzt ABS)-Programme auf verschiedenen Ebenen bündeln verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Antibiotika-Verordnungsqualität. Notwendig
sind dafür Fachpersonal vor Ort und verlässliche Daten zur Infektionsinzidenz, zu Antibiotikaresistenz und zur Antibiotikaverbrauchsdichte. Fachabteilungen für
Infektiologie oder ABS-Teams mit spezifisch geschulten klinischen Experten können auf der Basis solcher Daten lokale angepasste Leitlinien erstellen und
implementieren helfen und mittels Konsiliardiensten und Antibiotika-Visiten den umsichtigen Einsatz von Antibiotika fördern. Viele ABS-Programme scheinen auch
aus der Krankenhausperspektive kosteneffektiv zu sein, können Clostridium difficile-Infektionen, MRSA-Raten, und auch die Häufigkeit von Infektionen durch
ESBL-positiven Bakterien reduzieren und zugleich Behandlungsergebnisse verbessern.
Cited by
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