Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Abstract
ZusammenfassungIm Zusammenhang mit einer Mycoplasma pneumoniae-Infektion können erosive Haut- und Schleimhautveränderungen auftreten. Diese wurden als Erythema multiforme, Steven-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse beschrieben. In den meisten Fällen dominiert eine ausgeprägte Mukositis, wohingegen die Hautveränderungen des restlichen Integuments meist nur sehr spärlich auftreten und als atypische Kokarden beschrieben werden.Einige Autoren postulieren ein eigenständiges dermatologisches Krankheitsbild, das durch Mycoplasma pneumoniae induziert wird und vordergründig zu einer Mukositis mit diskreter Beteiligung der Haut und Augen führen kann.Wir stellen zwei Kasuistiken vor, welche im Rahmen einer nachgewiesenen MP-Pneumonie ausgeprägte Hautveränderungen aufwiesen, die nicht eindeutig einem Erythema multiforme oder Steven-Johnson-Syndrom zugeordnet werden konnten. Beide Patienten gaben an, initial Erkältungssymptome bemerkt zu haben, welche auch medikamentös behandelt wurden, sodass auch eine Medikamentennebenwirkung nicht ausgeschlossen werden konnte.Unter der Therapie mit systemischen Kortikosteroiden, Antibiotika bei Nachweis von MP und intensiver Lokaltherapie zeigten sich die Hautveränderungen komplett rückläufig. Die Beschreibung dieser beiden Fälle fügt sich in die Reihe des neu definierten dermatologischen Krankheitsbildes bei einer Mycoplasma pneumoniae-Infektion.