Affiliation:
1. Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie
und Epidemiologie (IBE), Ludwig-Maximilians-Universität München,
München, Germany
2. LMU München, Pettenkofer School of Public Health,
München, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Seit Beginn der aktuellen COVID-19 Pandemie sind
Übersichtskarten zur räumlichen Darstellung des
Infektionsgeschehens von großem öffentlichen Interesse. Aus
methodischer und risikokommunikativer Sicht sind diese Darstellungen nicht
unproblematisch, da zufällige Schwankungen oder Extremwerte auftreten
und tatsächliche regionale Verteilungsmuster überdeckt sein
können. Ein potentieller Lösungsansatz, um diesen
Herausforderungen zu begegnen, besteht in Glättungen durch Bayesianische
Verfahren. Ziel dieser Arbeit ist es, anhand von räumlich
geglätteten Übersichtskarten die Veränderungen der
Inzidenzverhältnisse im zeitlichen Verlauf in den Landkreisen und
kreisfreien Städten in Bayern zu untersuchen.
Methodik Die Daten zu SARS-CoV-2 wurden vom Bayerischen Landesamt
für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am 29.10.2021 und 17.02.2022
zur Verfügung gestellt. Die demographischen Daten pro Kreis sind dem
Statistischen Bericht des Bayerischen Landesamtes für Statistik
für das Jahr 2019 entnommen. Betrachtet wurden vier Altersgruppen pro
Geschlecht (<18, 18–29, 30–64,>64 Jahre)
aufgeteilt in 16 Zeiträume (28.01.2020 bis 31.12.2021). Die Karten
basieren auf standardisierten Inzidenzraten, die räumlich durch
Bayesianische hierarchische Modelle geglättet wurden.
Ergebnisse Das Standardisierte Inzidenzverhältnis (SIR) variierte
deutlich zwischen den Kreisen. Variationen traten für jeden Zeitraum
auf, wobei sich über den zeitlichen Verlauf sich ändernde
regionale Verteilungsmuster zeigten.
Schlussfolgerung Geglättete Gesundheitskarten eignen sich, um
Veränderungen der Inzidenzverhältnisse im zeitlichen Verlauf bei
COVID-19 in Bayern darzustellen und bieten gegenüber traditionellen
Karten den Vorteil, dass sie realitätsnähere Schätzungen
liefern, da sie Nachbarschaftsbeziehungen als erklärenden Faktor
einbeziehen. Der methodische Ansatz kann als erster Schritt gesehen werden, um
wichtige Erklärungsansätze für die beobachtete
Heterogenität zu identifizieren, und eine verbesserte
Risikokommunikation zu unterstützen.
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
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