Affiliation:
1. Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde, Sozialstiftung Bamberg, Deutschland
2. Stiftungslehrstuhl für Integrative Medizin, Universität Duisburg-Essen, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungLeinsamen beinhalten viele gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe und sind für die Anwendung bei milden gastrointestinalen Symptomen und Obstipation bereits gut etabliert 1,4. In diesem Artikel werden Veröffentlichungen zum Einsatz von Leinsamen bei Prostata- sowie Kopf- und Hals-Tumoren vorgestellt. Der Verzehr von Leinsamen ging bei Patienten mit Prostatakarzinom mit einer niedrigeren Tumorproliferationsrate 7, einer geringeren Veränderung des freien Androgen-Index und einer günstigeren prozentualen Veränderung des PSA-Wertes sowie des Verhältnisses von freiem zu Gesamt-PSA 8, im Vergleich zu den jeweiligen Kontrollgruppen, einher. Ob die im Leinsamen enthaltene α-Linolensäure (ALA) das Prostatakarzinomrisiko erhöht, bleibt widersprüchlich 15,17. Bei Patienten mit Tumoren im Kopf- oder Halsbereich konnte durch die Anwendung eines Speichelersatzpräparates auf Leinsamenbasis im Vergleich zur Anwendung eines Präparates auf Carboxymethylcellulose-Basis eine Verbesserung der Mundtrockenheit sowie von evtl. bestehenden Kau- und Schluckbeschwerden und von Geschmacks- und Sprachstörungen gezeigt werden 9. Weitere, großangelegte Studien von hoher Qualität sind notwendig, um die Wirksamkeit weiter zu überprüfen und bei ausreichender Evidenz die Implementierung von Leinsamen in der Onkologie zu fördern.
Subject
Complementary and alternative medicine,Pharmacology