Ansteigende Sterblichkeit an Herzrhythmusstörungen in Deutschland?

Author:

Stolpe Susanne12,Deckert Markus1,Stang Andreas34

Affiliation:

1. Zentrum für klinische Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen

2. Institut für Technische Chemie, Leibniz Universität Hannover, Hannover

3. Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen

4. Epidemiology, Boston University School of Public Health, Boston, United States

Abstract

Zusammenfassung Einleitung Der deutsche Herzbericht 2016 berichtete eine deutlich ansteigende Mortalitätsrate an Herzrhythmusstörungen von 1990 bis 2014. Der Anstieg war bei Frauen stärker als bei Männern und wurde im Herzbericht angesichts verbesserter Diagnostik und Therapie als „paradox“ bewertet. Ziel dieser Arbeit ist es, die Mortalitätsdaten zu Herzrhythmusstörungen detailliert zu untersuchen und mögliche Erklärungsansätze zu bieten. Methode Die Anzahl von Todesfällen an Herzrhythmusstörungen (ICD-10 Kodes I44–I49) pro Bundesland, Geschlecht und 5-Jahres-Altersgruppe für die Jahre 2000–2014 (www.gbe-bund.de) wurden extrahiert und rohe, altersspezifische sowie altersstandardisierte (Standard: Zensus, Deutschland 2011) Mortalitätsraten berechnet. Ergebnisse Während zwischen 2000 und 2014 die rohen Mortalitätsraten einen deutlichen Anstieg zeigten (Männer: 18 auf 26, Frauen: 23 auf 38 pro 100 000), stiegen die altersstandardisierten Mortalitätsraten weniger stark an (Männer: von 31 auf 32; Frauen: von 22 auf 27 pro 100 000 Personenjahre). Der Anstieg der altersstandardisierten Mortalitätsrate war im Wesentlichen auf einen Anstieg der Mortalität an Vorhofflimmern und -flattern (ICD-10: I48) bei Menschen im Alter von 80 Jahren und mehr zurückzuführen. Die übrigen Altersgruppen wie auch andere Unterformen der Herzrhythmusstörungen zeigten keine relevanten Veränderungen. Schlußfolgerung Ein Großteil des im deutschen Herzbericht dargestellten Anstiegs der Mortalität an Herzrhythmusstörungen ist auf die demografische Alterung der Bevölkerung zurückzuführen. Nach Altersstandardisierung ist nur ein geringer Anstieg der Mortalität erkennbar. Es handelt sich aus epidemiologischer Sicht um ein häufiges Problem bei der Interpretation von rohen Mortalitätsraten. Die Validität der Mortalitätsrate für Herzrhythmusstörungen ist durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

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