Affiliation:
1. Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische
Soziologie, Universität Leipzig, Leipzig, Germany
Abstract
ZusammenfassungMännliche Betroffene von kriegs- und vertreibungsbezogener sexualisierter
Gewalt stellen eine aus psychologischer Sicht stark belastete Population dar.
Offenlegungshürden seitens der Patienten und eine unzureichende
Sensibilität der Behandler1 für
die Betroffenheit von Männern können eine adäquate
Traumadiagnostik erschweren. Auf Grundlage einer narrativen
Literaturübersicht werden relevante Charakteristika der Gewalt und ihr
Bezug zur Diagnostik an acht Dimensionen des individuellen Gewalterlebens
(Gewaltform, Häufigkeit und Schweregrad, Täter-Opfer-Kontext,
Gesellschaftliche Diskriminierung, Subjektive Bewertung,
Männlichkeitskonzept, Kulturspezifische Normen, Traumafolgen)
herausgearbeitet. Die exemplarische Darstellung der Dimensionen erfolgt an einem
Fallbeispiel. Zur gründlichen Erfassung der sexualisierten
Gewalterfahrungen bedarf es der Sensibilität bei praktisch
Tätigen für die Anzeichen männlicher Gewaltbetroffenheit
und der regelhaften Erfassung sexualisierter Gewalt auch bei männlichen
Patienten. Dabei sind die Sicherheit über die Vertraulichkeit der
offengelegten Informationen sowie die Anerkennung des Unrechts von zentraler
Bedeutung für die Betroffenen. Langfristig bedarf es der Entwicklung
spezialisierter Hilfsangebote für männliche Betroffene.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology
Cited by
1 articles.
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