Affiliation:
1. Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und
Ästhetische Chirurgie, Medizinische Universität
Wien
Abstract
ZusammenfassungDank der Verfeinerung der Operationstechniken ist die autologe
Brustrekonstruktion inzwischen Teil der Standardversorgung geworden. Die
Beratung der Patientinnen ist aufgrund der Erweiterung der onkologischen
Möglichkeiten zur Mastektomie, Brusterhalt und Strahlentherapie und der
Vielzahl der rekonstruktiven Techniken schwieriger geworden. Ziel der
Rekonstruktion ist es, tumorzellfreie Resektionsränder und ein
langfristig ästhetisch zufriedenstellendes Ergebnis mit hoher
Lebensqualität für die Patientin zu erreichen. Bei der
sofortigen Rekonstruktion ermöglicht die hautsparende oder sogar
mamillensparende Mastektomie den Erhalt der Brusthaut und ihrer
natürlichen Form, welches das mit der Mastektomie verbundene
psychologische Trauma deutlich verringert. Jedoch weisen sekundäre
Rekonstruktionen oft eine höhere Zufriedenheit auf, da hier seitens der
Patientinnen nach erlebter Formveränderung keine Restitutio ad integrum
angenommen wird. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die
aktuellen Möglichkeiten der Brustrekonstruktion und eine Betrachtung der
Patientinnen-Zufriedenheit und Lebensqualität nach einer
Brustrekonstruktion. Obwohl die meisten Patientinnen und Chirurg*innen
nach wie vor die sofortige Rekonstruktion bevorzugen, scheint eine
Verzögerung der Rekonstruktion die klinischen oder von den Patientinnen
berichteten Ergebnisse nicht zu beeinträchtigen. Zu den neuesten
Verfeinerungen der chirurgischen Techniken und der autologen Brustrekonstruktion
gehören „stacked-flaps“, sowie mikrochirurgische
Nervenkoaptation zur Wiederherstellung der Sensibilität, welche zu einer
Verbesserung des Ergebnisses und der Lebensqualität führen.
Heterologe, d. h. Implantat basierte, Brustrekonstruktion und autologe
Brustrekonstruktion sind mittlerweile komplementäre Techniken. Neue
Techniken wie die hautsparende und mamillensparende Mastektomie, begleitet von
verbesserter Implantatqualität, ermöglichen heutzutage eine
risikoarme sofortige prothetische Brustrekonstruktion mit präpektoraler
Implantatlage. Die Wahl der Brustrekonstruktion ist abhängig von der Art
der Mastektomie, etwaiger Bestrahlung, individuellen Risikofaktoren, dem Habitus
und den Wünschen der Patientin. Insgesamt führen die neuerlichen
Entwicklungen in der Brustrekonstruktion zu einer Erhöhung der
Patientinnen-Zufriedenheit, Lebensqualität, des ästhetischen
Ergebnisses unter onkologischer Sicherheit.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery