Palliative plastische Chirurgie im multimodalen Therapiekonzept

Author:

Kippenhan T.1,Hirche C.1,Lehnhardt M.2,Daigeler A.2

Affiliation:

1. Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, BG Unfallklinik, Ludwigshafen, Deutschland, Klinik für Plastische und Handchirurgie, Universität Heidelberg, Deutschland

2. Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentum, Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumoren, BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum, Deutschland

Abstract

Hintergrund: Durch Fortschritte in der adjuvanten und neoadjuvanten Therapie konnten für einige Tumorentitäten die Überlebenszeiten auch in fortgeschrittenen Tumorstadien verbessert werden. Schmerzhafte, exulzerierende oder blutende Lokalbefunde können die Lebensqualität allerdings stark beeinträchtigen. Hier können Möglichkeiten der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie eingesetzt werden, um Lokalbefunde zu sanieren und die den Patienten verbleibende Zeit lebenswert zu gestalten. Methoden: In der Übersichtsarbeit werden der Stellenwert der plastischen Chirurgie in der Palliativsituation herausgearbeitet sowie die operativen Therapien der konservativen Therapie gegenübergestellt. Anhand des eigenen Patientenguts werden Therapieoptionen in Fallbeispielen veranschaulicht sowie vor dem Hintergrund der vorhandenen Literatur bewertet. Ergebnisse: Bisher stehen nur wenige, aussagekräftige Studien bezüglich einer Verbesserung der Lebensqualität durch rekonstruktive Eingriffe in der Palliativsituation zur Verfügung, wobei einige Arbeiten zu plastisch-chirurgischen Eingriffen auch bei fortgeschrittenen Tumorleiden vorliegen. Der Stellenwert der plastisch-chirurgischen Therapie wird nach Versagen konservativer, wundtherapeutischer Maßnahmen eingeordnet. Die häufigsten Entitäten sind dabei Weichgewebssarkome, Plattenepithelkarzinome und Mammakarzinome. Sichere und einfache Lappenplastiken sollten bevorzugt werden, wobei freie Lappenplastiken und motorische Ersatzoperationen keineswegs obsolet sind, auch Thoraxwandresektionen sind gerechtfertigt. Die Indikation zu Majoramputationen und mutilierenden Eingriffen ist zurückhaltend zu stellen, da die Lebensqualität dadurch stark beeinträchtigt wird. Durch Gewebeverpflanzungen wird Bestrahlung teilweise erst möglich bzw. Bestrahlungsschäden können behandelt werden. Diskussion: Onkologen und Strahlentherapeuten sollte durch die stete Präsenz von Vertretern der plastischen Chirurgie in Tumorboards, durch das Aufzeigen der Möglichkeiten und eine realistische Darstellung der Grenzen der rekonstruktiven Chirurgie der Wert der plastischen Chirurgie für die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten in der Palliativsituation im multimodalen Konzept nahe gebracht werden. Es gibt sichere plastisch-chirurgische Verfahren, die bei Versagen der konservativen Wundtherapie ihren Beitrag zur Lebensqualitätsverbesserung leisten.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Surgery

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