Author:
Akova-Öztürk Esra,Moldokmatova Altynchach,Reichelt Doris,Gregor Nora,Husstedt Ingo W.,Evers Stefan
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGDs Geschlecht hat einen besonderen Einfluss auf den Verlauf, die Manifestationen und die Behandlung einer HIV-Infektion. Es ist aber nur wenig bekannt über den spezifischen Einfluss des Geschlechts auf die Neuromanifestation. Wir wollten daher Unterschiede in der Prävalenz und in dem Grad der Neuromanifestationen zwischen Frauen und Männern mit HIV-Infektionen evaluieren und haben deshalb eine Fall-Kontroll-Studie mit konsekutiven HIV-infizierten Frauen (n = 167) and Männern (n = 169) durchgeführt, die für die Dauer der Infektion gematcht waren. Die Studie wurde an einer überregionalen HIV-Ambulanz einer neurologischen und an einer medizinischen Klinik durchgeführt. Es wurden die demografischen, klinischen, neurologischen, neurophysiologischen (ereigniskorrelierte Potenziale, Neurografie) und Bildgebungsdaten verglichen. Frauen waren zum Zeitpunkt der Infektion signifikant jünger als Männer. Sie zeigten weniger fortgeschrittene Stadien der HIV-Infektion und eine höhere CD4+-Zellzahl. Frauen erhielten seltener eine antiretrovirale Therapie. Die Nervenleitgeschwindigkeiten und Latenzen der ereigniskorrelierten Potenziale waren signifikant besser bei Frauen. Sie hatten eine signifikant niedrigere Rate einer Polyneuropathie und von generalisierten opportunistischen Infektionen. Außerdem zeigte sich ein Trend zu einer geringeren Rate einer HIV-assoziierten Enzephalopathie bei Frauen. Zusammenfassend zeigten Frauen einen besseren immunologischen Status und eine geringere Rate von Neuromanifestationen im Vergleich zu Männern mit derselben Infektionsdauer.
Subject
Family Practice,Neurology (clinical)