Professionelle Kodierung in Orthopädie und Unfallchirurgie – Schnell verdientes Geld im Krankenhaus?

Author:

Burger Frank1,Koob Sebastian2,Walgenbach Maren1,Parbs Sonja2,Neugebauer Edmund A. M.1

Affiliation:

1. Institut für Forschung in der Operativen Medizin(IFOM), Universität Witten Herdecke

2. Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn

Abstract

ZusammenfassungDas DRG-System (Diagnoses Related Groups) dient der Berechnung von Fallpauschalen, mit denen den Kliniken die stationären Behandlungen vergütet werden. Der erweiterte Arbeitsaufwand für die fachgerechte Durchführung erfordert zusätzliches Personal (Gesundheitsökonomen, Dokumentare). Bei der Codierung von Behandlungsprozeduren konnten Diskrepanzen zwischen den Eintragungen der behandelnden Ärzte und denen der Medizinökonomen festgestellt werden, die zu beträchtlichen Unterschieden hinsichtlich der Erlöse führten. Die vorliegende Untersuchung diente der Analyse dieser Diskrepanzen bezogen auf die im DRG-System vorgegebenen Fallbeschreibungen. Material und Methoden An einer Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie führten die behandelnden Ärzte und ein Gesundheitsökonom unabhängig voreinander Codierungen der Diagnosen und Behandlungsprozeduren nacheinander eingewiesener Patienten unter Einbeziehung der Berechnung von Erlösen durch. Die Dokumentationen wurden tabellarisch zusammengestellt, um Vergleiche und Berechnungen vornehmen zu können. Resultate Es wurden 295 Eintragungen gegenübergestellt. In 24,75 % der Fälle stimmten die Codierungen von Ärzten und Gesundheitsökonom überein. In den übrigen Fällen differierten die Eintragungen. Der durchschnittliche Unterschied bei den Erlösen betrug 3.552,29 (± 2947) Euro pro Abrechnungsfall. In 6 Fällen bewertete der Gesundheitsökonom den Erlös um mehr als 10 000,-€ höher als die Ärzte. Diskussion Die teilweise sehr diffizile DRG-Codierung wird von behandelnden Ärzten nur teilweise beherrscht. Es entstehen bedeutende Diskrepanzen bei den Fallbeurteilungen zu den Medizinökonomen, was auf ein ungenügendes Wissen über das DRG-System, eine fehlende Routine und begrenzte Zeitressourcen zurückzuführen ist. Die Notwendigkeit einer Kosteneffektivität bewirkt eine mehr ökonomisch ausgerichtete Patientenversorgung, wodurch das individuelle Arzt-Patientenverhältnis eingeschränkt werden muss. Begleiterkrankungen können zum Nachteil der Patienten unterschätzt werden. Es sollte angestrebt werden, dass behandelnde Ärzte und Gesundheitsökonomen durch regelmäßigen Informationsaustausch einen Modus finden, um bei der DRG-Zuordnung einen weitgehenden Konsens zu erzielen, der ärztliche und ökonomische Aspekte berücksichtigt.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Health Policy

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