Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Universitätsmedizin Rostock
2. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie,
Universitätsklinikum Ulm
Abstract
ZusammenfassungDie Qualität der Paarbeziehung eines Menschen spielt eine zentrale Rolle für das
individuelle Wohlbefinden sowie die seelische und körperliche Gesundheit. Trotz
ihrer großen Bedeutung gibt es nur wenige ultrakurze, d. h.
anwendungsökonomische Selbstbeurteilungsverfahren. Die aus vier Items bestehende
Kurzversion der Dyadic Adjustment Scale (DAS-4) stellt eine Ausnahme dar, die
sich international zunehmender Beliebtheit erfreut. In dieser Studie wurde die
deutsche Version der DAS-4 erstmalig an einer Stichprobe von Personen aus der
Allgemeinbevölkerung, welche sich in einer festen Partnerschaft befinden
(N=1296), im Hinblick auf ihre psychometrischen Eigenschaften überprüft. Neben
befriedigenden teststatistischen Itemkennwerten wies das eindimensionale
konfirmatorische Messmodell eine ausreichende Anpassungsgüte auf und die interne
Konsistenz lag im zufriedenstellenden Bereich (ω=0,80). Es zeigte sich, dass
Messinvarianz für Männer und Frauen basierend auf dem latenten Konstrukt der
DAS-4 angenommen werden kann. Hypothesenkonform fanden sich Assoziationen der
DAS-4 mit dem Geschlecht, der allgemeinen Lebenszufriedenheit, Psychopathologie
und Bindungsstilen, was auf eine angemessene Konstruktvalidität schließen lässt.
Trotz ausstehender Anwendungserfahrungen und psychometrischer Analysen der DAS-4
bei relevanten Zielgruppen wie Probanden und Probandinnen in Paarberatung bzw.
-therapie, kann das mit vier Items sehr anwendungsökonomische Verfahren zur
orientierenden Erfassung der Partnerschaftszufriedenheit empfohlen werden.