Affiliation:
1. Department of Further Education, M.Sc. Sport Physiotherapy, German Sport University Cologne, Cologne, Germany
2. Faculty of Health Care, Therapeutic Sciences, Niederrhein University of Applied Sciences, Krefeld, Germany
Abstract
ZusammenfassungEin Defizit der Beweglichkeit gilt als Risikofaktor für Verletzungen der unteren Extremität im Fußball. Zur Messung des Bewegungsausmaßes (Range of Motion [ROM]) eines Gelenks werden analoge Goniometer verwendet. Zunehmend entwickelte sensorbasierte Verfahren wurden hinsichtlich ihrer Testgüte noch nicht hinreichend untersucht. Ziel dieser Studie war die Bestimmung der Übereinstimmungsvalidität sowie der Intratester- und Intertester-Reliabilität sensorbasierter Messungen des Bewegungsumfangs der unteren Extremität bei Fußballspielern. 36 beschwerdefreie Amateurfußballer (Alter: 26,3 ± 4,7 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen. Aus 5 Physiotherapeuten wurden 3 zufällig bestimmt, um die Messungen durchzuführen. Zwei Tester führten die Messungen (1. ROM Knie aus Langsitz; 2. Streckdefizit Knie aus Langsitz; 3. ROM Knie aus Stand; 4. ROM Sprunggelenk Dorsalextension [DE] während Ausfallschritt; 5. ROM Sprunggelenk Plantarflexion [PF] aus Sitz auf dem Stuhl) mit dem digitalen
Sensor durch (Index-Test). Der 3. Tester übernahm die Messungen mit dem analogen Goniometer nach Neutral-Null-Methode mit den Probanden in Rückenlage (Referenzstandard). Zur statistischen Analyse wurden der Pearson-Korrelationskoeffizient r, Bland-Altman-Analysen (BAA) und der Intraklassenkorrelationskoeffizient (ICC) verwendet (p ≤ 0,05). Nur bei den Messungen 4 und 5 zeigten sich in der BAA akzeptable mittlere Differenzen von 8,4° (DE) und −10,2° (PF). Bei Messung 1 lag eine moderate Korrelation (r = 0,582) vor. Die sensorbasierten Messungen des Bewegungsumfangs des Knie- und Sprunggelenks wiesen eine exzellente Intra- und Intertesterreliabilität auf (ICC = 0,949–0,986; ICC = 0,895–0,968). Mit dem hier verwendeten etablierten Referenzstandard zeigten sie jedoch nur eine eingeschränkte Übereinstimmung, was mit den unterschiedlichen Ausgangspositionen von Index-Test und Referenzstandard erklärt werden kann.