Affiliation:
1. PH Schwäbisch Gmünd, Institut für
Gesundheitswissenschaften, Schwäbisch Gmünd, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungMit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz von Stürzen. Etwa ein
Drittel aller selbstständig lebenden über 65-Jährigen
stürzt mindestens einmal pro Jahr. Stürze können sowohl
körperliche Verletzungen wie z. B. (Hüft-)Frakturen als
auch psychische Folgen, wie eine erhöhte Sturzangst, nach sich ziehen.
Evidenzbasierte Bewegungsprogramme, welche die personenbezogenen Risikofaktoren
adressieren, könnten einen vielversprechenden Beitrag zur
Sturzprävention leisten.Die Intervention „Bewegt in Balance“ wurde dementsprechend auf
Grundlage einer Programmtheorie geplant, bei der die Interventionsinhalte einer
fundierten Wirkungslogik folgen. Das fünfwöchige Programm
beinhaltete dabei eine Kombination aus Gleichgewichts- und Krafttraining und
fand zweimal wöchentlich synchron für jeweils eine Stunde
über ein Online-Portal statt. Zur Evaluation diente ein
prä-post-quasi-experimentelles-Wartekontrollgruppendesign. Hierbei
wurden verschiedene personenbezogene Sturzrisikofaktoren erhoben: die statische
Gleichgewichtsfähigkeit, die Beinkraft und die Sturzangst. Die
Stichprobe umfasste 27 Personen (Mittelwert=70.96 Jahre;
SD=8.89; 55.56 % weiblich).Die Rangvarianzanalyse ergab für die statische
Gleichgewichtsfähigkeit (modifizierter Romberg-Test: p=.016;
Einbeinstand: p=.046) und die Beinkraft (Aufstehtest: p=.050)
der Interventions- und Kontrollgruppe eine (tendenziell) signifikante
Verbesserung über die Zeit. Rund 54 % der Teilnehmenden aus der
Interventionsgruppe berichteten eine subjektive Verbesserung ihrer
Gleichgewichts- und Kraftfähigkeit infolge des Trainings. Der nicht
nachweisbare Gruppeneffekt des Interventionsprogramms bleibt zu diskutieren. Die
hierfür möglichen inhaltlichen oder auch test-statistischen
Erklärungen, wie beispielsweise die Interventionsdauer oder eine
größere Stichprobe, sollten in zukünftigen Studien
adressiert werden.