Abstract
ZUSAMMENFASSUNGKaliumbromid ist das älteste heute noch verwendete Antikonvulsivum, das in seiner jetzt klar eingegrenzten Indikation, dem Dravet-Sydnrom, einen berechtigten Platz hat. Verschiedene ältere und neuere Studien mit zusammen über 1500 Patienten weisen dabei darauf hin, dass Kaliumbromid als Add-on in dieser Indikation anderen gebräuchlichen Antikonvulsiva in der Unterdrückung von generalisierten tonisch-klonischen Anfällen und in der Prävention des Status epilepticus überlegen sein kann. Im Unterschied zu den Grand-mal-Anfällen sprechen Myoklonien im Allgemeinen nicht auf Kaliumbromid an. Auch das EEG bleibt weitgehend unbeeinflusst. Aufgrund der heute üblichen niedrigen Dosierungen von 30–70 mg/kg Körpergewicht und der Möglichkeit regelmäßiger Kontrollen der Serumspiegel sind schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen selten geworden. Die unerwünschten Wirkungen der Bromidtherapie sind angesichts des langjährigen medizinisch-therapeutischen Einsatzes gut bekannt und betreffen in erster Linie den Magen-Darm-Trakt, die Haut und das Nervensystem.
Subject
General Earth and Planetary Sciences,General Engineering,General Environmental Science