Affiliation:
1. Institut für Empirische Gesundheitsökonomie,
Burscheid
2. Klinikum St. Georg gGmbH, Leipzig
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Adipositas stellt für eine Vielzahl weiterer
Erkrankungen einen wesentlichen Risikofaktor dar, darunter insbesondere Diabetes
mellitus Typ 2 (DMT2). DMT2 als Adipositas-assoziierte Folgeerkrankung bedeutet
sowohl aus medizinischer als auch ökonomischer Sicht eine hohe Belastung
für das deutsche Gesundheitssystem. Ziel therapeutischer
Maßnahmen zur Gewichtsreduktion bei Patienten mit DMT2 ist somit immer
auch die Verbesserung der diabetischen Stoffwechsellage. Bei Patienten mit
Adipositas Grad III (BMI≥40 kg/m2) kann
alternativ zu einer metabolischen bariatrischen Operation auch ein
strukturiertes, multimodales Therapieprogramm (Optifast 52 Programm) angeboten
werden.
Methodik In einer Kosten-Effektivitäts-Analyse sollen die
gesundheitsökonomischen Auswirkungen des Optifast 52 Programms im
Vergleich zur metabolischen Operation bei adipösen Patienten (BMI
40–50 kg/m2) mit DMT2 als
Adipositasassoziierter Begleiterkrankung ermittelt werden. Ziel beider
Therapieoptionen ist die Remission des DMT2 aufgrund von Gewichtsreduktion.
Mithilfe eines Entscheidungsbaum-Modells wird die Therapie des DMT2 für
einen Zeitraum von drei Jahren modelliert. Berücksichtigt werden die
direkten medizinischen Kosten aus Perspektive der gesetzlichen
Krankenversicherung in Deutschland.
Ergebnisse Die kumulierten Behandlungskosten des DMT2 liegen unter
Anwendung des Optifast 52 Programms bei durchschnittlich 9.425,01 Euro
für den Gesamtzeitraum von drei Jahren im Vergleich zu 13.727,94 Euro
für Patienten mit metabolischer Operation. Unter
Berücksichtigung der Effektivität der beiden Therapieoptionen
zeigt sich, dass das Optifast 52 Programm mit 11.536,33 Euro im Vergleich zu
14.908,56 Euro für eine metabolische Operation kosteneffektiv ist.
Schlussfolgerung Die Reduktion des Körpergewichts ist bei
Patienten mit Adipositas wesentlich für eine erfolgreiche Therapie des
DMT2. Die metabolische Operation kann dabei zu deutlichen Gewichtsverlusten
führen, ist jedoch aufgrund der vergleichsweise höheren
Komplikationsraten und der hohen finanziellen Belastung für das deutsche
Gesundheitssystem kritisch zu sehen. Aus gesundheitsökonomischer Sicht
stellt das Optifast 52 Programm deswegen eine kosteneffektive Alternative zur
metabolischen Operation dar.
Subject
Nutrition and Dietetics,Medicine (miscellaneous)
Reference44 articles.
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