Fäkaler Mikrobiota-Transfer (FMT) in Deutschland – Status und Perspektive

Author:

Stallmach Andreas1,von Müller Lutz2,Storr Martin3,Link Alexander4,Konturek Peter C.5,Solbach Philipp Christoph6,Weiss Karl Heinz7,Wahler Steffen8ORCID,Vehreschild Maria J. G. T.9

Affiliation:

1. Klinik für Innere Medizin IV, Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland

2. Christopherus Kliniken Coesfeld, Coesfeld, Deutschland

3. Zentrum für Endoskopie, Starnberg, Deutschland

4. Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland

5. Thüringen-Klinik Saalfeld Georgius Agricola GmbH, Saalfeld, Deutschland

6. Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck, Deutschland

7. Krankenhaus Salem der Evang. Stadtmission Heidelberg gGmbH, Heidelberg, Deutschland

8. Epidemiologie, St. Bernward GmbH, Hamburg, Deutschland

9. Medizinische Klinik 2, Infektiologie, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Einführung Der Fäkale Mikrobiota-Transfer (FMT) ist eine Behandlung zur Modulation der gastrointestinalen Mikrobiota. Der Einsatz bei rezidivierender Clostridioides-difficile-Infektion (rCDI) ist europaweit etabliert und wird in nationalen und internationalen Leitlinien empfohlen. Der FMT ist in Deutschland im Fallpauschalensystem der Krankenhäuser kodierfähig. Eine auf dieser Kodierung basierende umfassende Erhebung zur Häufigkeit des Einsatzes fehlt bislang. Material und Methodik Berichte des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) und Qualitätsberichte der Krankenhäuser 2015–2021 wurden auf FMT-Kodierung hin untersucht und im Rahmen einer strukturierten Expertenkonsultation bewertet. Ergebnisse Zwischen 2015 und 2021 wurden von 175 Krankenhäusern 1.645 FMT-Verfahren kodiert. Von 2016 bis 2018 waren dies jährlich im Median 293 (274–313) FMT, gefolgt von einem konstanten Rückgang in den folgenden Jahren auf 119 FMT im Jahr 2021. Patienten/-innen mit FMT waren zu 57,7% weiblich, im Median 74 Jahre alt und der FMT wurde zu 72,2% koloskopisch appliziert. Bei 86,8 % der Fälle wurde eine CDI als Hauptdiagnose genannt, gefolgt von 7,6% eine Colitis ulcerosa. Diskussion In Deutschland wird der FMT seltener eingesetzt als im europäischen Vergleich. Eine Anwendungshürde ist die behördliche Einordnung des FMT als nicht zugelassenes Arzneimittel, die zu erheblich höherem Aufwand bei Herstellung und Verabreichung führt und eine Erstattung erschwert. Die Europäische Kommission hat kürzlich eine Verordnung vorgeschlagen, den FMT als Transplantation einzuordnen. Dies könnte die regulatorische Situation des FMT in Deutschland perspektivisch verändern und so zu einem flächendeckenden Angebot eines in Leitlinien empfohlenen Therapieverfahrens beitragen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Gastroenterology

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